Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse, die häufig mit einer Struma (Schilddrüsenvergrößerung), einer Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und einer endokrinen Orbitopathie (Beteiligung der Augen) einhergeht.
Ursachen Morbus Basedow und ihre Form der Autoimmunkrankheit
Die genauen Ursachen für Morbus Basedow sind von Person zu Person unterschiedlich. In der Regel sind mehrere Faktoren beteiligt. Es handelt sich um eine häufige Erkrankung, von der mehr Frauen als Männer betroffen sind. Frauen können während der Schwangerschaft oder im ersten Jahr nach der Entbindung eine Hyperthyreose entwickeln.
Stress und toxische Belastungen, einschließlich Rauchen, können zu einer Überfunktion der Schilddrüse beitragen. Nährstoffmängel sind bei Hyperthyreose häufig. Ein undichter Darm (Leaky Gut-Syndrom) ist ein weiterer zu berücksichtigender Faktor, insbesondere bei Morbus Basedow.
Hyperthyreose tritt auf, wenn Ihre Schilddrüse überaktiv wird und mehr Schilddrüsenhormone produziert, als Sie benötigen. Dadurch beschleunigt sich der Stoffwechsel und der Körper muss härter und schneller arbeiten.
Eine Hyperthyreose kann durch eine toxische knotige oder multinoduläre Struma verursacht werden. Dabei handelt es sich um Knoten oder Knötchen in der Schilddrüse, die dazu führen, dass die Schilddrüse übermäßige Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert.
Unter- oder Überdosierung vom Jod (aus Nahrungsmitteln oder NEM), Medikamente wie Amiodaron können zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führen.
Symptome und Verlauf bei Morbus Basedow
Leitsymptome der Basedow-Krankheit sind eine vergrößerte Schilddrüse (auch Kropf oder Struma), hervortretende Augäpfel sowie Herzrasen. Veränderung an den Augenhöhlen (Augäpfel treten hervor und Augen scheinen übermäßig groß.
Patienten, die an Morbus Basedow erkrankt sind, leiden häufig an Nervosität. Weitere typische Symptome sind:
- Rastlosigkeit und Händezittern
- Schlaflosigkeit
- beschleunigter Puls
- Herzrasen
- Bluthochdruck
- Schweißausbrüche und Hitzeempfindlichkeit
- Durchfall
- Gewichtsverlust
Erkrankung der Augen: Endokrine Orbitopathie
Bei Morbus Basedow kann es auch zu einer Beeinträchtigung der Augen kommen. Erste Anzeichen einer endokrinen Orbitopathie sind:
- Fremdkörpergefühl und Druck im Auge
- geschwollene Augenlider
- tränende Augen
- Schmerzen bei den Augenbewegungen
- Lichtempfindlichkeit
Außerdem kann es durch eine vermehrte Ansammlung von Lymphozyten in den Augenmuskeln und im Fettgewebe der Augenhöhlen zu einer Verdrängung der Augen aus den Augenhöhlen kommen und hervorstehende Augen verursachen.
Verlaufsformen
Dauert der krankhafte Autoimmundefekt der T-Lymphozyten an und bessert sich nicht durch eine medikamentöse Behandlung, kommt es zu einem anhaltenden Schilddrüsenwachstum unter vermehrter Schilddrüsenhormonproduktion außerhalb des Regelkreises.
Heilt die falsche Immunreaktion spontan oder unter Gabe schilddrüsenhormon-produktionsbremsender Medikamente ab (Thyreostatika, z.B. Carbimazol), kommt es meist nicht zu einer wesentlichen Vergrößerung der Schilddrüse.
Am Beginn der Erkrankung lässt sich der Verlauf in die eine oder andere Richtung leider nicht voraussagen. Durch Jodaufnahme mit der Nahrung oder über Medikamente zur Diagnostik kann eine geringe Schilddrüsenüberfunktion unterschiedlicher Ursachen dramatisch verschlimmert werden. Tritt eine sogenannte thyreotoxische Krise durch eine Vergiftung mit zu viel produziertem Schilddrüsenhormon auf, so kommt es zu einer lebensgefährlichen Herz-Kreislaufentgleisung. Eine Notfalloperation mit kompletter Schilddrüsenentfernung (Thyreoidektomie) ist erforderlich.
Diagnose von Morbus Basedow
Man kann die Basedow-Krankheit laborchemisch durch die Bestimmung der Antikörper im Blut erkennen und von einer nicht autoimmunbedingten Schilddrüsenüberfunktion abgrenzen.
- Der Wert des Thyreotropinrezeptorantikörpers (TRAK) im Blut ist bei 90 % der Basedow-Patienten erhöht und damit ein spezifischer Test für die Basedow-Erkrankung.
- Die mikrosomalen Antikörper (MAK) und die Thyreoglobulin Antikörper (TAK) sind ebenfalls fast immer nachweisbar, wenn eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse vorliegt.
Mithilfe der sogenannten farbkodierten Dopplersonografie, einer speziellen Ultraschalluntersuchung, verschafft sich der Arzt zusätzlich einen Eindruck von der Durchblutung des Organs.
Ganzheitliche Therapien bei Morbus Basedow
Naturheilkundliche / ganzheitliche Behandlung für Hyperthyreose und Morbus Basedow
Neben den klassischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es auf ganzheitlichem Weg einige Möglichkeiten die Symptomatik von Morbus Basedow zu lindern. Nach einer Schilddrüsenentfernung, gerät der Körper in eine Hypothyreose. Lebenslange Einnahme von Medikamenten, die Schilddrüsenhormone bereitstellen, und deren Auswirkungen können schwerwiegend sein.
Erfahren Sie, wie ein Leben mit Morbus Basedow durch effektive, natürliche und ganzheitliche Behandlungsmethoden möglich wird und die tatsächlich zugrunde liegenden Probleme behoben werden können.
Um die Schilddrüse von der Überproduktion ihrer Hormone zu stoppen und den Körper durch diesen extremen Schilddrüsenhormon-Einfluss zu unterstützen, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Die Überaktivität der Schilddrüse belastet den Körper und wirkt sich auf Herz, Gehirn und das Nervensystem aus.
Der ganzheitliche Umgang mit einer Schilddrüsenüberfunktion beinhaltet das Aufspüren der individuellen Grundursachen und deren Behandlungen, die auf der Heilung dieser Grundursachen basieren.
Die Behandlungen basieren auf der Modulation der Immunfunktion durch Ernährung, Lebensstil und spezifische Autoimmunprotokolle.
Diät- und Ernährungs-Tipps
Diätetische Maßnahmen sind die Grundlage der Behandlung einer Hyperthyreose. Wenn eine Schilddrüsenüberfunktion den Stoffwechsel und die Temperatur des Körpers beschleunigt, führt das zu Entzündungen im Körper und oxidativem Stress (vermehrt Störungen der Stoffwechselvorgänge und Schäden an den Zellen). Es geht darum, die Belastung des gesamtem Körpers zu verringern und Entzündungen zu reduzieren.
Nun kommt auch der Darm ins Spiel, dessen Arbeit und gegebenenfalls Sanierung unterstützt werden muss. Erforderlich ist die Vermeidung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Sehr wichtig sind pathologische Untersuchungen um einen eventuellen Nährstoffmangel abzuklären. Optimale Nährstoffwerte sind für eine optimale Schilddrüsenfunktion erforderlich. Häufige Mangelerscheinungen treten bei Mangel an Vitamin D, Selen, Jod und L-Carnitin auf.
Empfehlung
- Verzicht auf gluten- und milchhaltige Produkte
- Getreidereduzierte und antioxidative Ernährung (Gemüse, Obst, Nüsse)
- Ernährung mit hochwertigem Eiweiß und pflanzlichen Kohlenhydraten
- Autoimmun-Paleo-Diät (AIP)
Kräuter
Es gibt spezifische Kräuter zur Unterstützung der Hyperthyreose. Lassen Sie sich auf jeden Fall vorher von einem Kräuterspezialisten oder Heilpraktiker dazu ausführlich beraten.
Zitronenmelisse, Mutterkraut sowie Hornkraut können die Schilddrüsenhormonproduktion blockieren und das Nervensystem beruhigen.
Tipps zum Lebensstil bei Hyperthyreose
Eine Schilddrüsenüberfunktion erfolgreich zu managen, heißt, nicht nur die Ernährung umzustellen, sondern auch ein Wandel des Lebensstils zu berücksichtigen.
Als sehr positiv erwiesen haben sich nachstehende Punkte:
- Optimierung von Schlaf- und Stressbewältigung
- Angemessene tägliche Bewegung
- Entspannung und Meditation
- Eliminierung von Giftstoffen
- Vermeidung von Tabakgenuss
- eingeschränkter Alkoholgenuss
- Benutzung von giftfreien Reinigungsmitteln
Verzicht auf Substanzen die das Hormonsystem beeinflussen zum Beispiel in
- Chemikalien,
- künstlichen Duftstoffen und Reinigungsmitteln
Tipps zur hilfreichen Ernährung:
- Verzicht auf gluten- und milchhaltige Produkte
- getreidereduzierte und antioxidative Ernährung (Gemüse, Obst, Nüsse)
- Ernährung mit hochwertigem Eiweiß und pflanzlichen Kohlenhydraten
- Autoimmun-Paleo-Diät (AIP)
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Die Heilung von Morbus Basedow durch Änderungen der Lebensgewohnheiten – ein Fallbericht
Morbus Basedow ist bekannt als chronische und unheilbare Erkrankung. Die übliche Symptombehandlung basiert auf Medikationen, Radiojodtherapie oder operativem Eingriff. Die beiden letzteren Behandlungen werden regelmäßig der Hälfte aller Patienten angeboten, die nicht auf medikamentöse Behandlung anschlagen.
Wir berichten hier von einer Patientin, die innerhalb von sechs Monaten ihren Hormonhaushalt und Autoimmunantikörperwert (Thyreotropinrezeptorantikörper) normalisieren konnte – allein durch die Umstellung Ihrer Lebensweise.
Zusammenfassung:
Eine 34-jährige niederländisch-kaukasische Frau mit Erstdiagnose im Jahr 2014, änderte ihren Lebensgewohnheiten wie folgt:
- Ernährungsumstellung
- Mundgesundheit und Zahnpflege
- Anwendung von Kundalini Yoga
- Vermeidung von Umweltgiften
- Ernährung ausschließlich von Bio-Lebensmitteln
- Trinken von gefiltertem Wasser und Benutzung
von natürlichen Reinigungsmitteln für die Körperhygiene und Hausreinigung. - Einnahme von Nahrungsergänzungen (NEM) nur, wenn notwendig
Die Patientin hat während dieser Zeit keine Schilddrüsenmedikamente, Beta-Blocker oder andere Medikamente mit immunhemmender Wirkung (Immunsuppressiva) zu sich genommen.
Nach 6 Monaten kompletter Lebensumstellung normalisierten sich Ihre Schilddrüsenwerte und alle TSH-Rezeptor-Antikörper waren negativ.
Fazit:
Dieser Fallbericht zeigt, dass Morbus Basedow ohne konventionelle medizinische Eingriffe tatsächlich in dauerhaft symptomfreie Phasen gebracht werden kann.
Er zeigt aber auch die Bedeutung eines gesunden Lebensstils als erste Maßnahme für jeden Patienten, aber besonders im speziellen Fall von Patienten mit Morbus Basedow.
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