Als eine gravierende Mitursache vieler Autoimmunerkrankungen und Allergien gilt das Leaky Gut Syndrom.  Der Begriff “Leaky Gut” stammt aus dem Englischen und bezeichnet einen durchlässigen (löchrigen) Darm. Bei der Erkrankung ist die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gegen Krankheitserreger und Toxine empfindlich gestört. Die Darmmembran wird durchlässig, sodass schädliche Stoffe ungehindert in den Blutkreislauf gelangen. Das Immunsystem reagiert mit entzündlichen und allergischen Prozessen.

Bevor man sich an den Aufbau des porösen Darms begibt, gilt es, zunächst die Auslöser zu beseitigen. Im Klartext bedeutet das, jegliche Stoffe, welche zu einem Leaky Gut Syndrom geführt haben, aus dem alltäglichen Leben zu verbannen. Gluten, Kuhmilchprodukte, Industriezucker, Eier, Alkohol, Koffein und zu Beginn der Behandlung auch Nachtschattengewächse und Hülsenfrüchte zählen zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln. Ernährungsexperten empfehlen diese bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen gänzlich vom Speiseplan zu streichen. Laut Komplementärmedizin empfiehlt sich auch der Beginn einer Heilfastenkur als Initialtherapie. Der Körper ist so komplex und mit Hilfe des Heilfastens lassen sich bereits große Teile der Schadstoffe eliminieren. Aber auch psychische Faktoren sollte man ursächlich angehen. Stress wirkt sich, wie bereits erwähnt, massiv auf die Magen-Darm-Gesundheit aus. So sollte man Stress so weit wie möglich abbauen. Toxine, welchen man täglich ausgesetzt ist, wie beispielsweise dem Rauchen, sollte man meiden. Denn nicht nur Herz und Lunge werden massiv geschädigt, auch dem Darm setzen derartige Gifte zu.

Sind nun die Schadstoffe beseitigt, so geht es an die Darmsanierung. Hierzu wird zunächst die Darmflora komplett heruntergefahren. Selbstverständlich kommt da einem die Frage in den Sinn, warum man die Darmflora zerstört, wenn man diese eigentlich wiederaufbauen und in ein Gleichgewicht bringen möchte. Um es ein wenig verständlicher zu machen, kann man sich ein vermülltes Haus vorstellen. Bevor man hier anfängt zu renovieren, muss man sich erst aller Altlasten entledigen, sprich es wird kernsaniert. Das Selbige geschieht mit dem Darm. In dieser zweiten Phase werden beispielsweise Überbesiedlungen von Pilzen im Darm reduziert. Hinzu kommen antibakterielle Ergänzungsmittel, um so die Darmflora zu reduzieren, um in Phase 3 dann die Darmflora von Grund auf wieder aufzubauen.

Der Aufbau der Darmflora ist das A und O, denn ohne eine intakte Flora, ist der Darm nicht in der Lage, die Defekte in der Darmschleimhaut zu reparieren. Es gibt viele Komponenten, welche eine gesunde Flora des Darms fördern. Den meisten ist der Begriff Probiotika bekannt. So gibt es nicht nur Supplemente, sondern auch Joghurts, welche mit probiotischen Lebendkulturen versetzt sind. Jedoch sind Probiotika nicht allzu vielfältig und reichen nicht aus, um eine Dysbiose des Darms zu beheben. Besser sind da fermentierte Lebensmittel. Zu diesen zählen unter anderem Sauerkraut und Kimchi.

Sobald die Darmflora wieder im Gleichgewicht ist, geht es an den Aufbau der defekten Darmschleimhaut. Die Darmsanierung ist das Hauptziel der Behandlung und die vorangegangenen Phasen dienten der Schaffung von guten Grundvoraussetzungen des Darm-Resets. Es gibt einige Stoffe und Mineralien, wie beispielweise L-Glutamin und Grünteeextrakt, welche die Regeneration des Darms aktiv unterstützen können.

Der Einsatz von entzündungshemmenden Vitalstoffen ist empfehlenswert. Zudem gibt es Medikamente, welche eine positive Auswirkung auf die Regeneration und Aufrechterhaltung der Darmschleimhaut haben. Die Schulmedizin verwendet häufig das Medikament Metformin beispielsweise zur Behandlung eines Diabetes mellitus, welches auch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verbessern soll. Allerdings bringt dieses Medikament einige Nebenwirkungen mit sich.

Wenn der Darm im Gleichgewicht ist, gilt es, unbedingt einen gesünderen Ernährungsstil einzuschlagen und die Ernährung langfristig umzustellen, um somit vielen chronischen Erkrankungen vorzubeugen.

Wie kann man Leaky Gut behandeln?

Leaky Gut zu behandeln heißt, die Symptome zu erkennen und die Auslöser dahinter zu eliminieren. Hierbei kann man nicht auf eine einzige Lösung setzen, sondern muss eine Vielzahl an Methoden betrachten und durchführen. Das Gute daran ist, dass man dadurch nicht nur ein gesünderes, sondern auch aktiveres und glücklicheres Leben führen kann.

Um Leaky Gut effektiv und ganzheitlich zu bekämpfen, muss man die Ernährung, den Lebenswandel und die Supplementierung in Betracht ziehen.

Das System neu starten

Eine erfolgreiche Behandlung von Leaky Gut umfasst immer einen Neustart des Systems. Dies kann durchaus lange dauern, jedoch werden mit jedem Tag die Beschwerden verringert und viele positive Nebeneffekte stellen sich ein. Die erfolgreiche Bekämpfung von Autoimmunkrankheiten und Entzündungsherde im Körper setzen als Basis immer eine ausführliche, ärztliche Diagnose voraus. Hierbei zählen auch Umweltfaktoren wie Toxine oder Stress, da diese den Prozess der Heilung stören können und so den Zeitraum verlängern oder eine Behandlung gar unmöglich machen. Der Darm-Reset besteht aus 4 Phasen, die in der Reihenfolge ausgeführt werden sollten.

1. Entfernung und Substitution der Ursachen
2. Herunterfahren der Darmflora / Schutz der Schleimschicht
3. Neustart der Darmflora
4. Regeneration der Darmschleimhaut

Nähere Informationen zur Leaky Gut-Behandlung erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag.

Disclaimer

In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass diese Empfehlungen keine Diagnostik oder ärztliche Behandlung ersetzen und auch keine individuellen Gesundheitsaussagen oder Heilversprechen treffen. Sprechen Sie bitte immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ihr regelmäßiges, ärztlich vorgeschriebenes Behandlungsverfahren ändern.

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Markus Breitenberger, Leaky Gut Syndrom / Durchlässiger Darm: Symptome & Behandlung in München. Abgerufen 11. Juni 2020, von https://www.praxis-breitenberger.de/medizinische-beratung/leaky-gut-syndrom/

Dr. Boumediene Kada Benotmane, Das Leaky Gut Syndrom (durchlässiger Darm). Abgerufen am 11. Juni 2020, von https://www.infomedizin.de/krankheiten/leaky-gut-syndrom/

Martin Auerswald, M.Sc., Leaky Gut Syndrom von A bis Z. Abgerufen 11. Juni 2020, von https://autoimmunportal.de/leaky-gut-syndrom/

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Izabella Wentz, Dr. Marta Nowosadzka (2019), Hashimoto im Griff: Endlich beschwerdefrei mit der richtigen Behandlung. Warum Hashimoto-Symptome mehr sind als ein Hormonmangel und jede Unterfunktion individuell verschieden ist.

Human Colon - Darm-Reset