Gastbeitrag von Dr. Manuela Lamberti / 02.02.2023

Aus Sicht der Schulmedizin sind Autoimmun-Erkrankungen nicht heilbar. Das liegt daran, dass die Schulmedizin Autoimmun-Erkrankungen als rein körperliche Krankheit betrachtet. Deshalb glaubt sie, dass es dafür eine körperliche Ursache geben muss. Da man bei Autoimmun-Erkrankungen jedoch keine eindeutige körperliche Ursache ausmachen kann, gilt für die Schulmedizin, dass die Krankheit unheilbar ist. Und tatsächlich kann man nur heilen, was man kennt und versteht.

Es gibt bereits einige fortschrittliche Schulmediziner, die ein paar körperliche Ursachen wie Schwermetall-Vergiftungen, chronische Infektionen (z.B. mit Eppstein-Barr-Viren oder Borrelien), Hormonungleichgewichte, Leaky-Gut-Syndrom oder chronische Entzündungen als Ursachen für die Entstehung einer Autoimmun-Erkrankung vermuten.

Diese Ursachen können tatsächlich das körperliche Geschehen für eine Autoimmun-Erkrankung ins Rollen bringen und weiter anfachen. Doch sind sie nicht die wirkliche Ursache dafür. Denn die wirkliche Ursache ist auf Seelen-Ebene zu finden. Da die Schulmedizin jedoch Körper und Psyche getrennt betrachtet, und zudem Psyche und Seele als eins zusammenfasst, landet sie bei der Ursachen-Suche immer wieder in eine Sackgasse.

Wann entsteht eine Autoimmun-Erkrankung?

Stellen Sie sich Ihre Gesundheit als ein Fass vor. Wenn Ihr Fass (fast) leer ist, dann haben Sie eine gute Gesundheit – körperlich, emotional, mental und seelisch.

Nun ist es so, dass in unserer westlichen Welt und aufgrund unseres westlichen Lebensstils viele Gegebenheiten vorhanden sind, welche Ihr Fass kontinuierlich füllen. Das sind zum Beispiel verschmutzte Luft, Trinkwasser mit Schwermetall- und Medikamenten-Rückstände, Licht- und Lärmverschmutzung, nährstoffarme Ernährung, toxische Beziehungen und einiges mehr.

Sobald das Fass gefüllt ist und überläuft, tritt eine körperliche Krankheit auf. Erst dann kann eine schulmedizinische Diagnose gestellt werden. Dann wird oft die Situation, die das Fass zum Überlaufen gebracht hat, als Ursache der Erkrankung definiert. Aber Sie erkennen nun, dass es bereits früher – viel früher – mit dem Füllen des Fasses angefangen hat.

Wieso wird nicht jeder krank, der im gleichem Umfeld lebt?

Wir alle leben in unserer westlichen Welt ein Leben, das nicht artgerecht ist und in einer nicht sehr gesundheitsfördernden Umwelt. Wieso wird dann nicht jeder krank? Wieso entwickelt nicht jeder eine Autoimmun-Erkrankung?

Es ist so, dass einige Menschen bei ihrem Gesundheitsfass einen Abfluss haben. Das sind die Menschen, die machen können, was sie wollen und dennoch nicht krank werden. Im Umkehrschluss kann also gesagt werden, dass Menschen mit Autoimmun- oder anderen chronischen Erkrankungen und Erschöpfung einen verstopften Abfluss in ihrem Gesundheitsfass aufweisen.

Es gibt bei allen chronischen Themen (die nicht genetisch bedingt sind) eine einzige Ursache, die den Abfluss Ihres Gesundheitsfasses verstopfen. Und das ist Trauma.

Bin ich traumatisiert?

Viele Menschen denken bei Trauma an Schocktraumata. Und das kann natürlich auch eine Ursache sein. Doch gibt es auch andere Arten von Traumata, die noch nicht sehr bekannt sind und den Abfluss Ihres Gesundheitsfasses ebenfalls verstopfen. Das sind zum Beispiel Entwicklungs- und Bindungstraumata und alles was ich als Karma bezeichne.

Ein Trauma ist übrigens nicht das, was Ihnen als Kleinkind geschehen ist, sondern das, was Ihr Überlebenssystem mit dieser Situation gemacht hat, d.h., ob eine Situation traumatisierend ist oder nicht, ist immer sehr individuell. Damit eine Situation traumatisierend ist, braucht es bei feinfühligen Kindern nicht große Gewalt. Auch subtile psychische Gewalt wie subtile Demütigung, welche über eine lange Zeit andauert, kann traumatisieren. Auch eine (teilweise) Vernachlässigung durch die wichtigsten Bezugspersonen, kann traumatisieren.

Die Trauma-Art, welche die wirkliche Ursache von Autoimmun-Erkrankungen ist, ist ein Entwicklungs- und Bindungstrauma, welches auf toxische Beschämung basiert. Dies ist die Erkenntnis meiner jahrzehntelangen Suche nach der wirklichen Ursache meiner eigenen Autoimmun-Erkrankungen und anderer diffusen körperlichen und psychischen Beschwerden, welche die Schulmedizin nicht einordnen konnte.

Nun ist es oft so, dass Autoimmun-Erkrankte sich keiner Traumata bewusst sind, und auch ihre Kindheit empfinden sie oft als normal. Doch kann dies einer verzehrten Wahrnehmung entspringen, die Ihr Überlebenssystem aufgebaut hat. Denn alles, was wir im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren erleben, ist in uns abgespeichert, doch in der Regel nicht mehr in unserem Bewusstsein präsent.

Mit anderen Worten: Wir erinnern uns schlichtweg nicht an das, was wir in dieser frühen Lebensphase erfahren haben und haben uns ein “Weltbild” zurecht gelegt, welches das Verhalten unserer wichtigsten Bezugspersonen rechtfertigt. Zudem ist das, was wir von früh auf erfahren haben, oft für uns normal. Bis wir erkennen, dass normal nicht unbedingt gut oder heilsam bedeutet.

Was macht Trauma mit mir?

Bei Trauma – und insbesondere bei einem frühkindlichen Entwicklungs- und Bindungstrauma – ist immer Sicherheit ein wichtiges Thema. Und zwar fehlende Sicherheit, die eine tiefe Seelenwunde in Ihnen hinterlässt. Denn Sie können sich als Mensch und vor allem als Kleinkind nur in Beziehungen sicher fühlen, wenn Sie sich gesehen, ernst genommen und verbunden fühlen. Eine echte Bindung ist nur möglich, wenn Ihre Bezugspersonen Ihnen wohlgesonnen sind und Ihr eigenes autonomes Nervensystem reguliert ist.

Vielleicht waren Sie ein Wunschkind, hatten aber Bezugspersonen, die selber ein Trauma in sich trugen. Trauma führt immer dazu, dass wir uns als Schutzmaßnahme auf der energetischen Ebene in einer Art “Trauma-Turm” verstecken, unsere Umwelt dann nicht der Wirklichkeit entsprechend wahrnehmen und zudem ein dysreguliertes autonomes Nervensystem aufweisen. Solche Menschen geben leider ihre Traumatisierungen (unbewusst) den eigenen Kindern weiter.

Bitte beachten Sie, dass es mir bei dieser Betrachtung der wahren Ursache einer Autoimmun-Erkrankung nicht um Schuld geht. Aus Seelensicht gibt es bei Trauma keine Schuld. Denn traumatisierte Menschen traumatisieren andere oft unbewusst. Und wenn sie es bewusst tun, dann aus einem immensen inneren Schmerz heraus, den sie nicht anders regulieren können. Das heißt jedoch nicht, dass es keine Täter gibt. Doch die Schuldfrage ist nur ein Hindernis auf dem Weg zur Heilung.

Mir geht es bei dieser Betrachtung nur um Bewusstmachung. Denn was Ihnen bewusst ist, das können Sie ändern. Wenn Sie es wollen. Und wenn Sie die volle Verantwortung für sich in Ihre eigenen Hände nehmen. Denn die Vergangenheit können Sie nicht ändern. Andere Menschen können Sie ebenfalls nicht ändern. Doch können Sie sich selbst ändern und dadurch von innen nach außen heilen.

Fühle ich mich sicher?

Vor zwei Jahren hörte ich das erste Mal den Begriff “psychologische Sicherheit” und das berührte mich tief, ohne dass ich verstand, wieso. Deshalb ging ich dem nach und erkannte immer klarer, dass ich mich in mir und in meinem Leben, doch vor allem unter Menschen und insbesondere in meiner Herkunftsfamilie nicht sicher fühlte.

Die psychologische Sicherheit beschreibt einen “Raum”, in dem Menschen so sein können, wie sie sind. Wo man sich gegenseitig stärkt, respektiert, vertraut und wo Fehler erlaubt sind. Eine Atmosphäre, in der man eigene Bedenken und Unsicherheiten äußern kann, ohne Angst vor Bestrafung oder Demütigung zu haben. Ein Miteinander, wo alle Bedürfnisse gleichwertig sind und man sich auf Augen- und Herzhöhe begegnet.

Ich kannte einen solchen sicheren Raum lange nicht. Denn ich wuchs in einer Missbrauchs-Familie auf, wo ich jegliche Art von Gewalt erlebte. Vor allem psychische Gewalt in Form von Demütigung und Manipulation ist das “Normale” in meiner Herkunftsfamilie. Da man immer das sucht, was man kennt, erlebte ich lange Zeit auch in vielen Freundschaften und auf der Arbeit regelmäßig psychischen Missbrauch und Demütigung.

Was hat Sicherheit mit der Heilung von Autoimmun-Erkrankungen zu tun?

Vor gut einem Jahr stolperte ich über folgendes Zitat: “Immunität bedeutet, dass ich sicher in mir bin” (Quelle unbekannt). Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Autoimmunität (d.h. Autoimmun-Erkrankungen) den Zustand beschreibt, in dem ich nicht sicher in mir (und in meinem Leben) bin. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass traumatisierende, toxische Demütigung im frühkindlichen Alter die Ursache von Autoimmun-Erkrankungen ist. Aber in diesem Zitat den Heilungsweg so klar zu erkennen, bescherte mir eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß.

Damit Sie von innen her Ihre Autoimmun-Erkrankung heilen können, ist somit ein sicheres Umfeld nötig, und dieses beginnt in Ihnen. So lade ich Sie erst einmal ein, sich selbst zu beobachten. Wie gehen Sie mit sich um? Wie sprechen Sie mit sich? Was halten Sie von sich? Erkennen Sie eine gewisse Ablehnung oder ein aggressives Verhalten Ihnen selbst gegenüber? Fühlen Sie sich oft falsch, peinlich oder ungenügend?

Erst wenn Sie das erkannt haben, können Sie sich entscheiden, anders mit sich umzugehen. Liebevoller. Geduldiger. Sich annehmen, wie Sie sind – ohne Vergleiche, Beurteilungen oder Bestrafungen. Ihnen selbst die psychologische Sicherheit zu geben, die Sie brauchen, um sich zu heilen.

Sobald Sie in sich drin ein gewisses Ausmaß an Sicherheit geschaffen haben, können Sie sich Ihrem äußeren Umfeld zuwenden. Prüfen Sie da, welche Beziehungen Sie stärken und welche Sie schwächen. Und erlauben Sie sich dann nach und nach eine gesunde Abgrenzung oder sogar Trennungen. Erkennen Sie, dass Sie es für sich und nicht gegen die Anderen tun. Das gibt Ihnen Kraft und Mut, für sich einzustehen und Ihren Heilungsweg zu gehen.

Erkenne Sie auch, dass dies ein Prozess ist und keine Knopfdruckmethode. Wertschätzen Sie jeden Schritt den Sie gehen, um in sich und im Außen ein sicheres Umfeld zu schaffen, um sich mit jedem Schritt ein bisschen mehr von innen nach außen zu heilen.

Ist Sicherheit ausreichend für meine Heilung?

Ihnen einen sicheren Raum im Inneren und im Außen zu schenken, ist die Basis, damit Ihr System in die Selbstregulation zurückfinden kann. Dann können die seelischen, psychischen und körperlichen Selbstheilungskräfte aus dem Vollen schöpfen, und dann kann auch Ihr Körper nach und nach heilen.

Damit Sie das erreichen können, braucht es jedoch bewusste Arbeit an Ihren Glaubenssätzen, verdrängten Emotionen und krankmachenden Verhaltensweisen. Es braucht eine sanfte Unterstützung Ihres Körpers, der viele Jahre oder Jahrzehnte durch den chronischen (verdrängten) Trauma-Stress und die Autoimmun-Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Eine wertvolle Körper-Unterstützung beinhaltet unter anderem die gezielte Regulation Ihres autonomen Nervensystems, ein effektives Faszien-Training, eine heilsame Ernährung, eine sanfte Entgiftung und diverse individuelle Lebensstil-Maßnahmen, vor allem zur Entspannung und Regeneration.

Als feinfühliger Mensch mit einer Autoimmun-Erkrankung haben Sie in der Regel viele “Baustellen” und einen niedrigen Selbstwert. Das sind große Themen, die Ihnen immer wieder die rechte Sicht auf eine Heilung von Innen und sanfte Körper-Unterstützung nehmen. Die Ihnen glauben lassen, dass Sie das eh nicht schaffen, oder die Sie immer wieder zweifeln lassen, ob nicht doch eine schulmedizinische Maßnahme ausreichend ist.

Deshalb ist es so wertvoll, wenn Sie sich auf Ihrem Heilungsweg ganzheitlich und individuell begleiten lassen. Wenn Sie meine Arbeitsphilosophie anspricht, dann schauen Sie gerne mein Angebot an. Ich freue mich, Sie auf ihren individuellen Heilungsweg ganzheitlich zu begleiten.

Erinnern Sie sich daran, dass Heilung ein Prozess ist, und dieser beginnt mit dem ersten Schritt. Haben Sie den Mut, diesen zu gehen!

Herzlichst Ihre
Dr. Manuela Lamberti

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen hier gerne zur Verfügung!

Die in meinem Gastbeitrag enthaltenen Informationen können nicht die Beratung durch eine qualifizierte Person ersetzen. Diese Informationen sind zudem keine medizinischen Anweisungen, und ich stelle hier weder Diagnosen noch mache ich Heilversprechen. Die Inhalte meines Gastbeitrages dienen nur der Wissensvermittlung. Die Umsetzung meiner Empfehlungen sollten Sie deshalb immer mit einer qualifizierten Person absprechen. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt immer in Ihrer eigenen Verantwortung.

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Huan Song et al. (2018). Association of Stress-Related Disorders With Subsequent Autoimmune Disease. PubMed.gov: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29922828/

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