Bindegewebsschwäche ist deutlich mehr als ein ästhetisches Problem, das vor allem Frauen nur allzu gut kennen – denn sie verursacht zahlreiche, sehr gravierende medizinische Probleme wie z. B. Cellulite, Dehnungsstreifen, Besenreiser & Co.

Laut Aussage von Experten kann eine Bindegewebsschwäche nicht nur vererbt, sondern auch im Laufe des Lebens erworben werden. UV-Strahlung, falsche und ungesunde Ernährung sowie mangelnde Bewegung sind Faktoren, die den Abbau der Kollagenfasern bewirken können. Hier spielt also der persönliche Lebensstil eine große Rolle.

1. Sonnenlicht

Vor allem UV-A Strahlen können das Bindegewebe zerstören. Denn sie können die Oberhaut (Epidermis) leicht durchdringen und die Stützfasern schädigen. Vor allem Gesichtspartien, Hals und Dekollté werden besonders beeinträchtigt

2. Ungesunde Ernährung

Das Bindegewebe hat nicht nur eine Stützfunktion, es reguliert auch die Versorgung des gesamten Organismus und somit aller Organe mit Nährstoffen. Werden mit der Nahrung dem Organismus nicht ausreichend Mineralien und Vitamine zugeführt, können die unterversorgten Zellen ihrer Aufgabe das Bindegewebe zu regenerieren, nicht nachkommen. Die Folge: das Bindegewebe wird schlaffer.

3. Übersäuerung

wenn dem Organismus mit der Nahrung zu viele Säuren zugeführt werden, kann dies einerseits das Stützgerüst und andererseits das lockere Gewebe gefährden. Alkohol, Nikotin und der Verzehr zu vieler säurebildender Nahrungsmittel können eine Übersäuerung verursachen.

4. Hormonelle Veränderungen

Die Gelbkörperhormone Östrogen und Progesteron sind für die Entstehung des Bindegewebes verantwortlich. Tritt eine Hormonstörung oder -veränderung auf, kann daraus eine Bindegewebsschwäche entstehen. Dies ist häufig in den Wechseljahren oder der Pubertät der Fall. Ursächlich ist vor allem das Sinken des Östrogenspiegels. Hinzu kommen auch Ernährung, Bewegungsmangel oder eine genetische Disposition.

5. Mangelnde Bewegung 

Die Kollagensynthese lässt im Laufe der Jahre nach. Bewegung aktiviert nicht nur die kollagenbildenden Fibroblasten, sondern regt die Durchblutung an und unterstützt den Stoffwechsel der Haut. Zudem bildet sich die Muskulatur zurück, wodurch die Haut noch schlaffer wird. Eine zu große körperliche Belastung kann den Faszien nur schaden. Wer also längere Zeit nicht sportlich aktiv war, sollte es mit der Bewegung nicht übertreiben. Ansonsten könnten Sportverletzungen wie beispielsweise ein Bänderriss oder Achillessehnenriss die Folge sein.

6. Medikamente

Die längere Einnahme von Arzneimitteln kann nicht nur die Leber belasten, sondern auch das Bindegewebe, denn sie führt ebenfalls zur Übersäuerung

7. Alterung

Der natürliche Alterungsprozess ist für die zunehmende Bindegewebsschwäche verantwortlich. Ebenso führt auch das Absinken des weiblichen Hormons zur Rückbildung der Kollagenfasern, die dem Bindegewebe seine Struktur und Halt geben. Folglich werden die Fibroblasten langsamer und produzieren daher deutlich weniger Kollagen.

Was kann helfen?

Empfehlenswert sind sog.  Ausleitverfahren – wie das Schröpfen – zusammen mit einer Entgiftungskur. Zusätzlich kann ein Ernährungsplan in Kombination mit verschiedenen Mitteln aus der Homöopathie, Phytotherapie oder Schüssler-Salz-Therapie Abhilfe schaffen. Wichtig ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und sportliche Betätigung. Auch Bindegewebsmassagen mit Bürsten, die entwässernd wirken, können bei der Behandlung sehr hilfreich sein.

Bei Orangenhaut, Besenreiser und allgemeinen Venenleiden eignen sich vor allem Wechselduschen und Wassertreten nach der Kneipp-Methode, dem Vater der Hydrotherapie. Ruhig auch Bauch, Arme und Gesicht regelmäßig kalt abduschen, da diese den Lymphfluss verbessern und die Kapillargefäße trainieren.

Weiterhin können auch basische Algen- und Meersalzbäder eine Entsäuerung sowie eine Mineralisierung des Körpers begünstigen.

Was hilft bei Bindegewebsschwäche an den Armen?

Bindegewebsschwäche macht manches Mal leider auch vor den Oberarmen nicht Halt. Der allseits von Frauen beklagte Winkearm zeugt davon. Und gelegentlich bildet sich sogar Orangenhaut an den seitlichen Partien der Oberarme.

Hier hilft nur eines: Tüchtig Bizeps und Trizeps trainieren! Mit einigen einfachen Übungen lässt sich das schlaffe Gewebe in schlanke und definierte Oberarme verwandeln. Liegestütze sind eine langbewährte Übung, um die Muskulatur der Oberarme zu kräftigen.

Der Stuhl-Dip ist ebenfalls eine gute Übung, um die beiden Oberarmmuskeln zu kräftigen und damit zugleich die Fettzellen in der Unterschicht der Haut zu reduzieren. Stellen Sie dazu einen Stuhl an die Wand, so dass dieser nicht wegrutschen kann.

Welcher Sport – Wie häufig sollte man in der Woche trainieren?

Damit das Bindegewebe weiterhin Kollagen bildet, sollte man sich häufig bewegen. Außerdem verbessert regelmäßiges Training die Durchblutung und den Hautstoffwechsel. Experten raten, drei Mal in der Woche mäßigen Ausdauersport zu treiben.

Dabei ist es egal, ob Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking o. ä. Im Prinzip sind alle Sportarten optimal, da sie für eine ordentliche Durchblutung sorgen und gleichzeitig die Muskeln kräftigen. Empfehlenswert sind mindestens eine halbe Stunde Training am Tag.

Welche Nahrungsmittel empfehlen sich bei Bindegewebsschwäche?

Eine Bindegewebsschwäche ist häufig die Ursache schlechter Ernährungsgewohnheiten. Experten wie Sabine Wacker raten daher zu einer überwiegend basenreichen Ernährung (ca. 60 bis 70 Prozent).

Zusätzlich ist auch auf die Einnahme wichtiger Mikronährstoffe zu achten wie beispielsweise Vitamin A, C und E. Diese Vitamine gehören zu den Antioxidantien, die Kollagen vor freien Radikalen schützen können. Ebenso ist auch Vitamin B3 an der Kollagenbildung beteiligt und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Zink schützt die Haut vor UV-Strahlen.

Tipp:

Machen Sie vorher unbedingt eine Vollblutanalyse bei Ihrem Arzt, um Ihren aktuellen Vitaminbedarf zu checken. Somit lassen sich Überdosierungen vermeiden.

Weiterhin ist es wichtig, den täglichen Wasserbedarf zu decken, um das Bindegewebe mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Somit können Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden. Es empfehlen sich hier mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag zu trinken (am besten jede Stunde 150 bis 200 ml Wasser). Schwarztee und Kaffee zählen nicht dazu.

https://www.heilpraxisnet.de/symptome/bindegewebsschwaeche/

www.centrespringmd.com/holistic-methods-battling-cellulite/

https://www.phytodoc.de/erkrankungen/bindegewebsschwaeche

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