In diesem Artikel möchte ich Autoimmunbetroffenen – in erster Linie Betroffenen mit der Diagnose Hashimoto – das Thema Entgiftung nahebringen, denn ich möchte, dass Sie sich wirklich darüber im Klaren werden, was man unter dem Begriff Entgiftung versteht und was es in Ihrem Körper bewirkt. Dabei geht es nicht um Entschlackungen oder Wasserfasten oder irgendeine Art von Modeerscheinung bei der Entgiftung. Vielmehr geht es darum, was täglich in unserem Körper passiert und wie wir unseren Körper mit entsprechenden Mitteln ausstatten können, die er benötigt, um optimal zu funktionieren und sich wohlzufühlen.

Entgiftung bedeutet, dem Körper das zu geben, was er braucht, um die toxischen Verbindungen abzubauen und auszuscheiden, die wir durch unser tägliches Leben aufnehmen. Weiterhin geht es darum, die toxischen Verbindungen abzubauen und auszuscheiden, die von unserem eigenen Körper erzeugt werden und denen wir ausgesetzt sind. Gleichzeitig geht es bei der Entgiftung darum, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um unsere Belastung zu verringern.

Entgiftung oder Reinigung gibt es schon seit Hunderten von Jahren als Teil einer Heilpraxis. Denken Sie an die Fastenzeit in der katholischen Kirche. Sie geben etwas auf und bringen etwas anderes in Ihr Leben. Es geht darum, das eigene Leben mit Neugierde und Selbstprüfung zu betrachten. Wenn Sie die Art der Nahrung, die Sie Ihrem Körper bisher zuführten, auf gesunde (biologische) Nahrung umstellen, wird sich auch Ihr Leben verändern. Man kann dies auch als eine Art Entgiftung bezeichnen, aber Biotransformation ist meiner Meinung nach ein besserer Begriff. Es ist der Zugang zu größerer Veränderung und Heilung.

Die drei Phasen der Entgiftung

Man unterscheidet drei Phasen der Entgiftung im Körper. Phase I, Phase II und Phase III. Phase I und II sind im Zusammenhang mit Arzneimitteln und deren Verstoffwechselung im Körper eingehend untersucht worden. Phase III ist die Ausscheidung von Giftstoffen in den Zellen, aber auch die Ausscheidung aus dem Körper über Urin, Schweiß, Fäkalien usw.

Es gibt hier einen eindeutigen Nutzen, aber ich möchte betonen, dass Sie ähnliche Detox-Programme bitte nicht allein durchführen sollten. Suchen Sie sich die Unterstützung eines kompetenten Arztes, der sich gut mit dem Thema Entgiftung auskennt, denn möglicherweise müssen Sie erst Ihren Darm sanieren, bevor Sie eine Entgiftung vornehmen, oder Sie müssen sicherstellen, dass Sie regelmäßig Verdauung haben, usw.

Ein Detox-Programm wie dieses kann Ihnen beispielsweise dabei helfen, Gehirnnebel und Schmerzen loszuwerden, zu verstehen, welche Lebensmittel Sie meiden sollten, mehr Energie zu haben, Ihre Haut zu reinigen, Medikamente, Stress und Entzündungen zu reduzieren und Ihnen zu helfen, sich zu erholen oder in Remission zu gehen. Das ist eine ziemlich große Sache.

Ist es Ihnen diese Arbeit wert, die Sie leisten müssen, um an diesen Punkt zu gelangen? Falls ja, dann bin ich gerne Ihre Mentorin. Mit dieser Art von Klienten arbeite ich am liebsten. Um dieses Gefühl zu erreichen, müssen Sie nicht nur Ihre Ernährung umstellen, sondern auch Ihr Zuhause, Ihre Körperpflegeprodukte, Ihren Geist und sogar Ihre Beziehungen. Ihre Ergebnisse werden davon abhängen, wie viel Arbeit Sie investieren, wie bei allem. Es gibt keine Zauberei, und es tut mir leid, das zu sagen, denn auch ich wünschte, es gäbe eine Zauberpille.

Wo fangen Sie also an, wenn Sie eine Detox-Kur machen wollen?

Stellen Sie zunächst sicher, dass Sie 1-2 Mal am Tag Verdauung haben. Das ist wirklich sehr wichtig. Sie wollen sich nicht die Mühe machen, Ihren Körper zu reinigen, und dann nicht in der Lage sein, den ganzen Müll loszuwerden, weil er einfach wieder in den Kreislauf gelangt und Sie krank macht. Das ist nicht gut. Gleichzeitig benötigen Sie auch Energie und Durchhaltevermögen, um so einen Prozess durchzustehen. Wenn Sie also wenig Energie haben, wie viele von uns mit einer Schilddrüsenunterfunktion, sollten Sie zuerst etwas daran arbeiten. Möglicherweise müssen Sie auch einige Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise L-Tyrosin (sprechen Sie in diesem Fall vorher immer mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker) einnehmen, um Ihren Körper in dieser Situation zu unterstützen.

Ihr Darm sollte vor der Entgiftung in guter Verfassung sein. Daher ist es wichtig, zunächst an der Sanierung Ihres Magen-Darm-Trakts zu arbeiten. Wenn Ihr Darm durchlässig ist (Leaky Gut-Syndrom), besteht nämlich die Chance, dass diese externen Toxine zusammen mit nicht aufgespaltenen Proteinen usw. in den Blutkreislauf gelangen. Wir brauchen einen sehr sauren Magen – das ist bei einer Hypothyreose normalerweise nicht der Fall, und wenn wir älter werden, müssen wir möglicherweise Magensäure zuführen, um unsere Nahrung aufzuspalten.

Dann sollte Ihre Leber gut funktionieren, weil ein Großteil des Abbaus von Giftstoffen dort stattfindet. Sie brauchen einen guten Gallenfluss, was bedeutet, dass Sie eine gut funktionierende Gallenblase haben müssen. Wenn Sie Schmerzen in den Schulterblättern haben oder wenn Sie Druck auf den Bereich unter Ihrem rechten Brustkorb ausüben und dieser schmerzhaft oder unangenehm ist, dann müssen Sie auch dort etwas tun, bevor Sie ein Entgiftungsprogramm durchführen.

Wir wissen, dass Schwermetalle wie beispielsweise Quecksilber bei Autoimmunkrankheiten und Hashimoto eine große Rolle spielt, oder?

Nun, 80 % des Quecksilbers in unserem Körper wird über den Stuhl ausgeschieden. Wenn wir einen undichten Darm haben und nicht regelmäßig Stuhlgang haben, kann das ein echtes Problem sein. Man kann täglich Stuhlgang haben, aber wenn man nicht ausscheidet, was man am Vortag gegessen hat, bedeutet das, dass man eine langsame Motilität hat, und das ist auch nicht gut.

Tipp: Vielleicht möchten Sie einen Transitzeittest machen?

Essen Sie einfach ein paar Rüben oder eine halbe Tasse Bio-Mais oder nehmen Sie 5-7 Aktivkohletabletten am Morgen. Schreiben Sie auf, wann Sie sie einnehmen, und beobachten Sie dann Ihren Stuhlgang. Schreiben Sie auf, wann Sie zum ersten Mal eines dieser Dinge in Ihrem Stuhl sehen (bei Rüben werden Sie wahrscheinlich rot im Stuhl sehen), und notieren Sie dann das Datum und die Uhrzeit, zu der Sie sie zuletzt gesehen haben. Die Zeit zwischen der ersten Einnahme des Stoffes und dem letzten Mal, dass Sie ihn im Stuhl sehen, ist Ihre Transitzeit. Diese sollte etwa 16-24 Stunden betragen. Bei einer längeren Zeitspanne besteht eine gute Chance, dass Sie giftige Stoffe wieder aufnehmen. Bei einer kürzeren Zeitspanne ist es wahrscheinlich, dass Ihnen die Aufnahme von Nährstoffen entgeht.

Wenn Ihr Stuhlgang nicht perfekt ist, müssen Sie wahrscheinlich ein Darmsanierungsprogramm durchführen, bevor Sie beginnen. Auch dies sollten Sie bitte immer mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater besprechen – es erfordert eine gewisse Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung, ist es aber wert.

Welche Nährstoffe brauchen Sie, um Ihren Körper bei der Entgiftung zu unterstützen?

  • Ballaststoffe – die meisten von uns nehmen nicht genug davon zu sich. Holen Sie sich Ihre Ballaststoffe aus einer Vielzahl von pflanzlichen Lebensmitteln. Ballaststoffe sind in Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten (Bohnen), Obst und Körnern enthalten. Je mehr Ballaststoffe Sie zu sich nehmen, desto mehr Giftstoffe werden auf natürliche Weise aus Ihrem Körper ausgeschieden. Wenn Sie Hilfe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln benötigen, empfehlen unsere ganzheitlichen Experten das Präparat „Psyllium“ (Flohsamenschalen), das eine gute Wirkung verspricht, aber achten Sie darauf, dass eine zu lange Einnahme zu einer Unverträglichkeit führen kann. Es verkürzt die Transitzeit, kann den Blutzucker und den LDL-Cholesterinspiegel senken und führt zu einer gesunden Verdauung.
  • Aloe vera kann bis zu 2 Wochen lang verwendet werden, um die Ausscheidung anzuregen, aber es schmeckt nicht wirklich gut. Es ist entzündungshemmend und kann kühlend auf unser System wirken.
  • Präbiotika – diese können Sie aus ballaststoffhaltigen Lebensmitteln erhalten. Sie wirken entzündungshemmend und lindern die Symptome des Reizdarmsyndroms, sind gut für den Dickdarm und ermöglichen dem Körper die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien. Sie können auch das Sättigungsgefühl und die Gewichtsabnahme fördern. Präbiotika ernähren die nützlichen Bakterien in unserem Darm und sorgen dafür, dass die Population stark und gesund bleibt.
  • Probiotika – viele Stämme helfen unserem Körper, Dinge auf natürliche Weise zu entgiften, daher ist der Aufbau eines guten, starken und gesunden Darms wichtig. Achten Sie hier auf gute Qualitätssiegel.

Welche Organe sind an der Entgiftung beteiligt?

Die Leber – das Super-Entgiftungsorgan. In unserer Leber passiert so viel, und die Entgiftung ist eine der wirklich wichtigen und großen Aufgaben, die sie hat. Wir müssen die Leber mit Antioxidantien, Vitaminen, Mineralien, Phytonährstoffen und Kräutern unterstützen. Die Mariendistel ist bekannt dafür, dass sie die Leber unterstützt und ihr hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Sie ist ein Antioxidans und unterstützt die Produktion unseres wichtigsten Antioxidans, des Glutathions. N-Acetylcystein ist ebenfalls ein leistungsstarker Nährstoff. Es wurde bei der Vorbeugung von Grippe untersucht. Es verhindert oder bekämpft oxidativen Stress, schützt die Leber und wird Menschen verabreicht, die eine Überdosis Paracetamol zu sich nehmen. Experten empfehlen hier je nach Bedarf 1000-1500 mg pro Tag.

Wenn der Stuhl zu lange im Dickdarm verbleibt, können wie bei Verstopfung Giftstoffe resorbiert werden. Das Gleiche geschieht in den Nieren. Wir haben diese Röhrchen in unseren Nieren, in denen die Resorption von Giftstoffen stattfinden kann, und das alles hängt von einem alkalischeren pH-Wert im Körper ab, den wir durch den Verzehr einer Menge Obst und Gemüse erreichen.

Dann entgiften wir natürlich auch über unsere Lunge, einfach durch die Atmung. Daher können tiefe Atemübungen sehr hilfreich sein. Vermeiden Sie Parfüm, selbst ätherische Öle können für manche Menschen problematisch sein, und Weihrauch.

Wir entgiften auch über unsere Haut. Emotional können Sie darüber nachdenken, ob Sie sich in Ihrer eigenen Haut wohlfühlen oder nicht, aber darüber hinaus – was geben Sie Ihrem Körper? Wir haben darüber gesprochen, was wir unserem Körper zuführen, aber was auf die Haut kommt, ist genauso wichtig. Vermeiden Sie Aluminium in Ihrem Deodorant und achten Sie auf Ihr Make-up und Ihre Hautpflege. Denken Sie an Shampoo, Spülung, Handseife, Spülmittel, Waschmittel. Haushaltsreiniger und so weiter und so fort. Es ist sicher überwältigend, aber fangen Sie mit einem Bereich an, reinigen Sie diesen und gehen Sie dann zu den anderen Bereichen über. Schritt für Schritt.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, in einer Sauna zu schwitzen, ist das sehr hilfreich, um Giftstoffe schnell auszuscheiden. Verwenden Sie eine Trockenbürste für Ihren Körper, bevor Sie duschen, und beginnen Sie mit der Arbeit an der Selbstliebe.

Die einschränkenden Gedanken und Überzeugungen, die wir über uns selbst und unsere Fähigkeit zur Heilung haben, können eine echte Sache sein.

Woran denken Sie die meiste Zeit über? Bei mir war es jahrelang, wie sehr ich diese Krankheit hasste und wie schrecklich ich mich deswegen fühlte. Ich hatte viele giftige Gedanken, und in einigen Bereichen habe ich sie immer noch. Es ist eine tägliche Übung, daran zu arbeiten, diese Gedanken in etwas Gutes zu verwandeln.

Welche Art von Gedanken beherrschen Sie? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken. Unsere Gedanken sind mächtig. Die Giftstoffe, die wir aufnehmen, wie echte Chemikalien, können unsere Stimmung und unser Verhalten verändern und uns wütend, reizbar oder launisch machen. Auch giftige Gedanken können das bewirken.

Wir brauchen einen Sinn und ein Ziel. Wir müssen an etwas glauben, das größer ist als wir – was auch immer das für Sie ist. Wir brauchen das Gefühl von Frieden. Das alles ist Teil des Modells der funktionellen Medizin. Ein Ziel zu haben ist gut für unsere Gesundheit. Der Opa meines Partners verlor jeden Sinn, als er nicht mehr Auto fahren konnte. Als sein Auto verkauft wurde, war es das für ihn. Seitdem verbrachte er die meiste Zeit mit Schlafen. Das war wirklich traurig.

Auf jeden Fall kann es sehr hilfreich sein, eine spirituelle Praxis zu beginnen – sei es ein Gebet, eine Meditation, ein Mantra oder auch nur ein Tagebuch der Dankbarkeit. Wenn ich mich wirklich schlecht fühle, gehe ich spazieren und sage laut, während ich laufe: “Ich bin dankbar für diese Füße, die sich auf dem Boden bewegen können, ich bin dankbar für meine Augen, die sehen können, ich bin dankbar für meine Hände, die den Wind spüren können, ich bin dankbar für meine Ohren, die die Vögel hören können…”. Sie verstehen, was ich meine. Es sind nur kleine Dinge, für die ich dankbar sein kann, und etwa nach der Hälfte des Spaziergangs – etwa 20 Minuten – fühle ich mich leichter und viel besser. Kleine Dinge. Nehmen Sie sich die Zeit, ein oder zwei Minuten still zu sein, und sei es, während Sie auf der Toilette sind.

Wer sollte eine Entgiftungskur machen?

Heutzutage so gut wie jeder. Wenn Sie fettleibig oder übergewichtig sind, Ihr ganzes Leben lang eine Diät gemacht haben, wenn Sie überhaupt verarbeitete Lebensmittel essen, wenn Sie irgendwelche Körperpflegeprodukte verwenden, wenn Sie unter Entzündungen leiden, in einer Stadt oder auf dem Land leben, wenn Sie ein Vietnam-Veteran sind – eigentlich könnte jeder Veteran eine Entgiftung gebrauchen – und wenn Sie viel reisen. Dies sind nur einige der Gründe, warum jemand ein Entgiftungsprogramm in Betracht ziehen sollte. Wenn Sie unter Müdigkeit, Fibromyalgie, Diabetes, Gehirnnebel oder anderen Gehirn-/Kognitionsproblemen, neurologischen Problemen, Asthma, Allergien, chemischen Empfindlichkeiten, Autoimmunerkrankungen, chronischen Infektionen, Unfruchtbarkeit oder Hormonstörungen leiden. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

So, nun verlasse ich Sie mit diesem Mantra: Ich lasse alles los, was ich nicht mehr brauche.

Ich distanziere mich in jeglicher Art von Heilversprechen. Ich bin weder Medizinerin noch Wissenschaftlerin. Die in diesen Beiträgen dargestellten Beispiele spiegeln ausschließlich meine eigene Erfahrung wider. Die Richtlinien meiner Programme, Bücher und sonstigen Inhalte sind nicht dazu gedacht, die Ratschläge Ihres Arztes, Ihren persönlichen Glauben oder Ihren gesunden Menschenverstand zu ersetzen. Ob eine Methode, ein Supplement oder eine Vorgehensweise sinnvoll für Ihre Genesung ist, müssen Sie individuell mit Ihrem Arzt oder Therapeuten besprechen.

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