Selenmangel ist einer der häufigsten Nährstoffmängel, die man bei Menschen mit Hashimoto beobachten kann. Die Forschung zeigt, dass den meisten Hashimoto-Erkrankten das essenzielle Spurenelement fehlt. Auch ist bekannt, dass ein Mangel an Selen der Auslöser von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse sein kann.
Die gute Nachricht ist, dass eine Supplementierung mit Selen – in einer therapeutischen Dosierung – die Schilddrüsenantikörper reduziert, die Schilddrüsensymptome verringert und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann.

Bei einer Umfrage im Rahmen einer Root Cause-Analyse gaben 63% Prozent der Befragten an, dass sie sich nach Einnahme eines Selenpräparats besser gefühlt haben. Zusätzlich zeigte sich, dass auch Angstzustände verringert wurden.

Kann es sein, dass Panikattacken und Angstzustände nach Selensupplementierung verschwinden? Gibt es auch hier einen Zusammenhang mit der Schilddrüse?

Fakten: Eine Studie aus dem Jahr 2004 hat ergeben, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Angst- oder Stimmungsstörung und dem Vorhandensein von Schilddrüsenperoxidase-Antikörpern (TPO) gibt.

Krankheiten / Risikogruppen mit Selenmangel:

Warum betrifft ein Mangel so viele Menschen?

Wenn Schilddrüsenhormone im Überfluss sind!

Die erhöhten Werte an T3 und T4 beeinflussen sämtliche Zellen im Körper, die für Schilddrüsenhormone empfänglich sind. Der Stoffwechsel wird insgesamt “angeheizt”, was zahlreiche Beschwerden auslöst.

Unser Körper benötigt Selen um T4 in T3 umwandeln zu können und schützt die Gesundheit unserer Schilddrüse und unterstützt auch unser Immunsystem. Selen spielt eine wichtige ausgleichende Rolle für unseren Jodspiegel, dazu weiter unten mehr.

Belegt ist, dass Betroffene mit Hashimoto-Thyreoiditis und die dadurch einhergehenden Darmprobleme, eine eingeschränkte Selenaufnahme über die Ernährung haben.

Die Absorption kann sogar durch Nahrungsergänzung beeinträchtigt werden, daher ist es wichtig, der Sache auf den Grund zu gehen, um einen optimalen Selenspiegel zu erreichen.

Der Zusammenhang zwischen Selen und Schilddrüsengesundheit

Selen ist ein wichtiges Spurenelement und Antioxidans, das für eine gesunde Schilddrüsenhormonsynthese und einen gesunden Stoffwechsel benötigt wird. Die menschliche Schilddrüse weist von allen Organen des menschlichen Körpers den höchsten Selengehalt pro Gramm Gewebe auf. Selen unterstützt die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) in Triiodthyronin (T3), die biologisch aktive Form, die der Körper benötigt. Es schützt die Schilddrüsenzellen im Prozess vor oxidativen Schäden.

Vitamin- und Nährstoffmangel bei Hashimoto

Menschen mit Hashimoto-Syndrom weisen viele Nährstoffdefizite auf. Vermutlich nicht nur bei Betroffenen, sondern auch bei vielen anderen Menschen, bedingt durch industriell verarbeitete Nahrung, die nicht darmfreundlich ist. Oft führt das zu Lebensmittelallergien, Verdauungsproblemen usw., die dann eine optimale Nährstoffaufnahme behindern. Hinzu kommen Einflüsse unseres modernen Lebens: Umweltgifte, Stress und Hektik.

Bekannte Mängel an Schlüsselnährstoffen sind:

3 Voraussetzungen als Auslöser von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto

  • genetische Veranlagung
  • Probleme mit der Darmdurchlässigkeit (z.B. Leaky Gut Syndrom)
  • Umweltbedingte Auslöser

Probleme mit der Darmdurchlässigkeit sind also bei Menschen mit Hashimoto angeboren, was zu einer schlechten Nährstoffextraktion und -aufnahme führt.

Wenn Betroffene mit Hashimoto-Syndrom eine glutenfreie Diät beginnen, um dem Problem der Darmdurchlässigkeit entgegenzuwirken, können sie unbeabsichtigt den Selenmangel verschlimmern. Zeigt sich einerseits, dass die glutenfreie Ernährung Symptome des Hashimoto-Syndroms verbessert und den Autoimmunangriff auf die Schilddrüse verringert, andererseits kann der Selenmangel durch eine gluten- und getreidefreie Ernährung verursacht oder verschlimmert werden. Das zeigten Ernährungsstudien bei Zöliakie-Erkrankten.

Die Forschung zeigt uns, dass viele Symptome des Hashimoto-Syndroms, wie z. B. meine eigene Erfahrung mit niedriger Magensäure, während ich mit saurem Reflux zu kämpfen hatte und alle bekannten Säureblocker ausprobiert habe, mit Nährstoffmängeln zusammenhängen. Die Liste der Symptome und Ursachen ist lang (Darminfektionen, Stress, Toxine usw.), und so viele davon können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen!

Kann ein Selenmangel das Hashimoto-Syndrom auslösen?

Für einen optimalen Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel sind ausreichende Mengen an Jod und Selen erforderlich. Thyroxin (T4) wird von der Schilddrüse in ausreichenden Mengen produziert, ist aber biologisch relativ inaktiv. Daher muss Trijodthyronin (T3), das biologisch aktive Schilddrüsenhormon, durch einen Hormonumwandlungsprozess hergestellt werden, bei dem T4 in T3 umgewandelt wird. Dieser Umwandlungsprozess findet hauptsächlich in der Leber statt und wird von Jod unterstützt. Selen wird für diesen Umwandlungsprozesses benötigt, da es die giftige Ansammlung von Wasserstoffperoxid (H2O2) neutralisiert, die als Nebenprodukt der Hormonumwandlung entsteht.

Selenoprotein – das Schlüsselprotein im Selen-Stoffwechsel

Diese hohe Selenkonzentration in der Schilddrüse wird in Proteine eingebaut, die Selenoproteine genannt werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Selenoproteinen, die sich auf unterschiedliche Funktionen im Zusammenhang mit der Unterstützung der Schilddrüse und des Immunsystems konzentrieren. Einige Arten von Selenoproteinen bilden das Antioxidans Glutathionperoxid, das speziell das überschüssige Wasserstoffperoxid entfernt, das bei der Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in T3 entsteht. Glutathionperoxid spaltet das Wasserstoffperoxid in Wasserpartikel auf. So können alle von oxidativen Schäden betroffenen Zellen beseitigt und damit auch Entzündungsprozesse aufgehalten werden.

Welche Rolle spielt der Jodspiegel?

Bei einem zu hohen Jodgehalt entsteht eine größere Menge an Wasserstoffperoxid. Selbst wenn die Selenwerte “normal” sind, führt zu viel Jod zu einem relativen Selenmangel im Körper. Also: Zu viel Jod und zu viel Wasserstoffperoxid kippen den “normalen” Selen/Glutathion-Peroxid-Spiegel und es kommt zu einer toxischen Ansammlung von Wasserstoffperoxid. Und das verschlimmert sich, wenn der Betroffene auch einen Selenmangel hat.

Bleibt das reaktive Wasserstoffperoxid unkontrolliert, verursacht es oxidative Schäden und eine Entzündung des umgebenden Schilddrüsengewebes. Diese Entzündung setzt die Lymphozyten (weiße Blutkörperchen oder WBC in Alarmbereitschaft. Währenddessen markieren gebildete Antikörper die geschädigten Zellen, die gesäubert werden müssen. In Fällen, in denen ein höherer Umsatz von Zellen mit übermäßiger oxidativer Schädigung (aufgrund von Jodüberschuss und Selenmangel) zu beobachten ist, werden mehr Antikörper gebildet, und es kann zu einer Verschiebung des Immunsystems kommen. So entsteht Autoimmunität. Daher ist Selenmangel auch Risikofaktor für das Hashimoto-Syndrom.

Studie: Es hat sich jedoch gezeigt, dass Selen das Fortschreiten der Erkrankungen aufhalten kann. In einer Studie mit Mäusen wurde eine Autoimmunthyreoiditis durch Jod ausgelöst, aber die Entwicklung der Autoimmunerkrankung wurde durch die Gabe von Selen verhindert. Selen verringerte die Zahl der Schilddrüsenantikörper und erhöhte gleichzeitig die Zahl der regulatorischen T-Zellen (die dem Immunsystem helfen, sich selbst zu erkennen und die Infiltration der Schilddrüsenzellen durch weiße Blutkörperchen zu verhindern).

Nach dem Auftreten von Autoimmunität kann diese Umwandlung von T4 in T3 weiterhin gestört sein, was zu einer verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen führt. Die verminderte Produktion führt zu einer Stimulierung der Hypothalamus-Hypophysen-Achse, wodurch die TSH-Produktion steigt. Dies wiederum stimuliert die Selenoproteine, mehr T4 umzuwandeln, und das Wasserstoffperoxid sammelt sich weiter an, anstatt neutralisiert zu werden. Im Schilddrüsengewebe sammelt sich mehr davon an, was zu weiteren Schäden führt.

Vorteile einer Selen-Supplementierung für die Schilddrüse – Selen-Supplementierung und Hashimoto

Weitere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Supplementierung mit Selen bei Hashimoto-Erkrankten mit einer Verringerung der TPO-Antikörperspiegel, einer Verbesserung der Schilddrüsen-Ultraschalluntersuchungen und einer Verbesserung der Lebensqualität einhergeht. Es hat sich sogar gezeigt, dass die Schilddrüsenantikörper mit therapeutischen Selendosen innerhalb von 3 bis 6 Monaten um 40% gesenkt werden können. Doch bevor wir uns mit der Forschung zu diesem Thema befassen, sollten wir uns vor Augen halten, wie wichtig es ist, die Schilddrüsenantikörper zu senken, auch wenn die TSH-Werte uns sagen, dass wir kein Schilddrüsenproblem haben.

Antikörper sind das Frühwarnsystem für das Hashimoto-Syndrom, wobei positive Antikörperspiegel schon Jahre vor dem Auftreten abnormer TSH-Werte festgestellt werden können. Die Forschung zeigt, dass 80-90% der Menschen mit Hashimoto, erhöhte TPO- oder TG-Antikörper oder auch beides haben.

Die Senkung der Antikörper kann dazu führen, dass sich Betroffene besser fühlen, und Maßnahmen wie die Einnahme von NEM können zu schnellen Ergebnissen führen.

Hashimoto-Thyreoiditis ohne Antikörper

Ich selbst hatte tatsächlich bis heute keinen Antikörper-Anstieg und dennoch waren meine Hashimoto-Symptome heftig, wie die von Betroffenen mit Antikörper-Befund. Gelegentlich kommt es vor, dass jemand eine Hashimoto-Thyreoiditis ganz ohne nachweisbare Schilddrüsen-Antikörper hat, oder dass viele Jahre nach dem Beginn der Krankheit keine Antikörper mehr messbar sind. Das nennt man eine seronegative Hashimoto-Thyreoiditis. Manche Ärzte sprechen auch von einer abgelaufenen oder ausgebrannten Thyreoiditis oder von einem Zustand nach Hashimoto, obwohl die Krankheit in den meisten Fällen noch vorhanden ist.

Wenn bei einer Tendenz zur Unterfunktion oder bei verdächtigen Beschwerden keine Antikörper gefunden werden, kann die Ultraschall-Untersuchung besonders wichtig sein, um Klarheit zu gewinnen. Sie gehört aber auch bei Menschen mit erhöhten Antikörpern zur vollständigen Diagnostik dazu und ist im übernächsten Kapitel genauer erklärt.

Maßnahmen zur Verringerung der Antikörper und Symptomen:

In einer Studie wurden 71 Patienten mit Hashimoto-Syndrom (die auch hohe Antikörperspiegel aufwiesen) behandelt. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt über einen Zeitraum von 90 Tagen eine Selenergänzung in einer Dosierung von 200 mcg pro Tag zusammen mit Levothyroxin. Die andere Hälfte erhielt nur Levothyroxin und ein Placebo. In der Gruppe mit Selenergänzung sanken die TPO-Antikörper um 40 %. Bei der anderen Placebogruppe betrug der Rückgang nur 10 %. Bei 24 % derjenigen, die ein Selen einnahmen, normalisierten sich die Antikörperspiegel vollständig und berichteten über ein verbessertes Wohlbefinden.

In einer Folgestudie derselben Autoren wurden aus 71 Teilnehmern vier Gruppen gebildet. Eine Gruppe nahm weiterhin Selen ein, und ihre TPO-Konzentrationen gingen weiter zurück. Eine andere Gruppe, die eine Selenergänzung eingenommen hatte, wurde aus der Studie genommen, und ihre Antikörper stiegen deutlich an. Eine Gruppe, die ursprünglich keine Supplementierung eingenommen hatte, begann damit, und ihre Antikörper sanken. Die letzte Gruppe, die kein Selen eingenommen hatte, nahm es auch weiterhin nicht ein, und ihre Antikörper blieben unverändert.

Eine neuere Studie aus Griechenland untersuchte die Auswirkungen einer Selen-Supplementierung (200 mcg/Tag) bei Patienten, die an Amiodaron-induzierter Thyreotoxikose (AIT) leiden. AIT ist eine Nebenwirkung bei Patienten, die das Antiarrhythmikum Amiodaron einnehmen, da das Medikament Jod enthält. Nach einer 6-monatigen Behandlung wurde ein Rückgang der TPO-Antikörper um 9,9 % festgestellt. Danach wurde die Supplementierung in einer Gruppe fortgesetzt, was zu einem weiteren Rückgang der Antikörper führte, während in der anderen Gruppe die Supplementierung abgesetzt wurde und ein Anstieg der Antikörper zu verzeichnen war.

Die Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass Schilddrüsen-Antikörper mit therapeutischen Dosen von Selen-Supplementierung (trotz erhöhter Jodzufuhr) reduziert werden können, wurden durch weitere Studien zum Hashimoto-Syndrom bestätigt.

Selensupplementierung und Schwangerschaft

Es wird vermutet, dass bis zu 10% der schwangeren Frauen positiv für TPO-Antikörper sind und dass etwa 8% aller schwangeren Frauen eine postpartale Thyreoiditis entwickeln. Daher ist die Forschung mit schwangeren Frauen mit TPO-Antikörpern von großer Bedeutung, da eine Supplementierung den Prozentsatz derjenigen, die an postpartaler Thyreoiditis und Hypothyreose leiden, erheblich verringern kann.

In einer interessanten Studie, mit 2143 schwangeren Frauen mit Autoimmunthyreoiditis bei Euthyreose (das heißt Menschen mit Schilddrüsensymptomen oder Schilddrüsenantikörpern, deren TSH-Wert jedoch noch normal ist), wurde während und nach der Schwangerschaft eine Supplementierung durchgeführt. Von der ursprünglichen Gruppe waren 169 positiv für Schilddrüsenperoxidase (TPO)-Antikörper und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: 77 schwangere Frauen erhielten 200 mcg Selenomethionin pro Tag, 74 erhielten Placebos.

In der Gruppe, die sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt Selen zu sich nahm, ging das Fortschreiten der Autoimmunthyreoiditis zurück, und auch die TPO-Antikörperspiegel sanken. Sie zeigten auch ein geringeres Auftreten von Schilddrüsenfehlfunktionen nach der Geburt, bessere Schilddrüsen-Ultraschallmuster und eine geringere dauerhafte Hypothyreose.

Dies deutet also darauf hin, dass eine Selensupplementierung bei schwangeren Frauen mit TPO-Antikörpern zu einer Verringerung der Antikörper und zu einem Rückgang der postpartalen Thyreoiditis und Hypothyreose führen, sowie Fehlgeburten verhindern kann.

Selen-Supplementierung bei Autoimmun-Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion – Morbus Basedow)

Eine Selen-Supplementierung hat in einigen Studien zur Basedow-Krankheit ebenfalls zu einer Verbesserung der Schilddrüsenwerte geführt und scheint auch eine positive Wirkung auf die Basedow-Orbitopathie oder Ophthalmopathie zu haben (bei der sich Antikörper gegen die Rezeptoren hinter den Augen richten, was zu hervorstehenden Augäpfeln führt).

In einer Studie wurden Serum-Selenwerte bei Patienten mit Remission und Rückfall der Basedow-Krankheit verglichen. Die höchsten Serum-Selen-Spiegel (>120 mg/L) waren in der Remissionsgruppe zu finden, was auf den positiven Einfluss des Selenspiegels im Verlauf der Basedow-Krankheit hinweist.

In Bezug auf die Orbitopathie des Morbus Basedow fand eine Studie heraus, dass die Behandlung mit Selen mit geringerer Augenbeteiligung, verbesserter Lebensqualität und verzögertem Fortschreiten der Orbitopathie des Morbus Basedow nach 6 Monaten verbunden war.

Wie hängt der Selenspiegel mit Angstsymptomen zusammen?

  • Angstzustände?
  • Nervosität?
  • Reizbarkeit?
  • Launenhaftigkeit?

Neben der Verringerung der Schilddrüsen-Antikörper kann die Selen-Supplementierung bei Menschen mit Hashimoto-Syndrom auch zur Verringerung von Angstzuständen führen.

Greift das Immunsystem die Schilddrüse an, gelangen Schilddrüsenhormone über abgebaute Schilddrüsenzellen in den Blutkreislauf. Dies führt zu einer vorübergehenden Hyperthyreose, die obige Symptome verursacht.

Einige Studien haben gezeigt, dass je geringer der Selengehalt in der Nahrung ist, desto häufiger wird über Müdigkeit, Angstzustände und sogar Depressionen berichtet, die ebenfalls häufige Symptome von Hashimoto-Patienten sind.

In einer anderen Studie in Neuseeland wurde festgestellt, dass eine niedrige Selenzufuhr mit den meisten depressiven Symptomen bei jungen Erwachsenen in Verbindung gebracht wurde. Die Forscher stellten die Theorie auf, dass die oxidative Schädigung des Gehirns und des Nervensystems auf die Unfähigkeit des Körpers zurückzuführen ist, überschüssiges Wasserstoffperoxid zu neutralisieren.

Diese Untersuchung unterstreicht einen Punkt, nämlich dass sich der Nährstoffgehalt von Lebensmitteln je nach Anbaugebiet drastisch unterscheiden kann! In diesem Fall ist der Boden in Neuseeland arm an Mineralstoffen wie Selen. Eine gleichmäßige Zufuhr von Nährstoffen über die Ernährung ist aus verschiedenen Gründen schwierig, unter anderem weil die Nährstoffgehalte (je nach Anbaugebiet) nicht bekannt sind – man kann nicht auf eine Tabelle schauen, um die Nährstoffgehalte eines bestimmten Lebensmittels zu kennen.

Unabhängig davon, ob wir versuchen, unsere Antikörper zu reduzieren, Angstsymptome zu verringern oder uns einfach besser zu fühlen, wollen wir sicherstellen, dass unsere Selenzufuhr ein optimales und therapeutisches Niveau hat, wie die Forschung zeigt. Wie können wir das erreichen, wenn die Nahrungsquellen allein oft unzureichend sind?

Lassen Sie uns besprechen, wie Sie die optimale Selenzufuhr erreichen können, um die Gesundheit Ihrer Schilddrüse zu verbessern.

Nahrungsquellen für Selen / Anteil Selen in Lebensmitteln,

  • Selen Fleischprodukte (31%)
  • Fisch (19%)
  • Nudeln oder Reis (12%)
  • Brot oder Getreideprodukte (11%).

Die Empfehlung für eine ausreichende Selenzufuhr liegt für Männer bei 70 mcg/Tag pro Tag und für Frauen bei 60 mcg/Tag. Während der Schwangerschaft ist der Bedarf kaum erhöht, wohingegen in der Stillzeit 75 mcg/Tag empfohlen werden. Selenreiche Lebensmittel sind unter anderem rotes Fleisch, Fisch, Eier, Paranüsse, Brokkoli, Spargel, Zwiebeln, Pilze und Hülsenfrüchte. In Europa sind die Böden eher selenarm. Deshalb stellen tierische Lebensmittel die primäre Selenquelle dar, denn Tierfutter darf in der EU mit Selen angereichert werden. Zu viel Selen kann allerdings schädlich sein. Die tolerierbare Tageshöchstmenge liegt bei 300 mcg/Tag. Eine langfristige Überdosierung kann zu Durchfall, Übelkeit sowie neurologischen Störungen führen. Nahrungsergänzungsmittel enthalten in der Regel nicht mehr als 200 mcg. Es ist unwahrscheinlich, dass man die notwendige Tagesdosis über die Ernährung erreicht.

Viele Menschen mit Hashimoto-Syndrom entscheiden sich für eine darmfreundliche Ernährung, also eine gluten- oder getreidefreie Diät, und verringern damit ihre Selenaufnahme. Geringe Selenwerte werden auch mit dem Verzehr von Eiern, weißem Reis, Alkohol und Kaffee und mit Nikotingenuss in Verbindung gebracht.

Einige Nährwerttabellen deuten darauf hin, dass eine Portion bestimmter Lebensmittel, wie z. B. Paranüsse, mehr als genug Selen enthält, so dass Sie vielleicht denken, dass Sie nur ein paar Paranüsse pro Tag essen müssen. Es mag zwar verlockend sein, die Selenaufnahme durch den Verzehr von selenreichen Lebensmitteln wie Paranüssen zu erhöhen, aber es ist wichtig zu wissen, dass der Selengehalt von Lebensmitteln, die auf unterschiedlichen Böden angebaut werden, eben sehr unterschiedlich ist.

Die Einfuhr von Lebensmitteln verkompliziert diese Problematik zusätzlich. Die Selenmengen in einer einzigen Paranuss variieren Berichten zufolge um das Zehnfache, je nachdem, wo die Nuss angebaut wurde. Das bedeutet, dass der Gehalt zwischen 55 mcg und 550 mcg pro Unze Nüsse liegen kann.

Darüber hinaus können Absorptionsprobleme aufgrund von Magen-Darm-Problemen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Verfügbarkeit von Selen aus Nahrungsquellen einschränken

Ganzheitliche Therapieansätze mit Nahrungsergänzungsmitteln

Die Expertin Izabella Wentz empfiehlt routinemäßig eine Selensupplementierung, um die therapeutische Menge an Selen zu erhalten, die zur Reduzierung der Antikörper beiträgt. Eine Nahrungsergänzung ermöglicht auch eine konstante Dosis pro Tag.

Sie selbst hat Paranüsse im Vergleich zu Selenpräparaten sowohl persönlich als auch mit ihren Kunden getestet und dabei immer eine deutlichere Auswirkung auf die Symptome und Antikörper durch ein Präparat festgestellt.

Vielleicht fragen Sie sich, ob Sie Ihren Selenspiegel einfach testen können, um zu sehen, wo er steht, wenn Sie auf Ihrem Heilungsweg voranschreiten. Die Expertin Wentz empfiehlt nicht routinemäßig, den Selenspiegel zu testen. Vielmehr zeigt ihre Erfahrung mit Klienten, dass eine Selenergänzung im untersuchten Bereich von 200 bis 400 mcg pro Tag für die meisten Menschen mit Hashimoto im Allgemeinen sicher und wirksam ist. Bei ihrer Root Cause Umfrage gaben 63 Prozent der Befragten an, dass die Einnahme eines Selenpräparats ihnen geholfen hat, sich besser zu fühlen. Vierunddreißig Prozent sahen keinen Unterschied, und nur 3,5 Prozent fühlten sich schlechter.

Es gibt auch Untersuchungen, die zeigen, dass eine Selen-Supplementierung auch außerhalb des Hashimoto-Syndroms erhebliche immunstimulierende Wirkungen hat, und Izabella Wentz festgestellt, dass Toxizitätsprobleme sehr selten sind. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie wissen möchten, ob eine Selenergänzung für Sie geeignet ist.

Multivitamine können zwar die RDA für Selen enthalten, aber bedenken Sie, dass dies nicht die richtige therapeutische Dosis ist. Multivitaminpräparate enthalten viele verschiedene Inhaltsstoffe und manchmal sogar Füllstoffe, was zu einer verminderten Aufnahme von Selen führt.

Außerdem ist zu beachten, dass viele pränatale Präparate bis zu 200 mcg Selen enthalten, während einige pränatale Präparate nur 100 mcg und andere gar kein Selen enthalten. Selbst wenn die Pränatalen Selen enthalten, kann eine zusätzliche, eigenständige Ergänzung erforderlich sein, um eine ausreichende Aufnahme zu gewährleisten.

Für die meisten Menschen empfehlen unsere medizinischen Experten Selenpräparate in einer Dosis von 200 mcg pro Tag. In der Regel dauert es dann ca. 3-5 Tage, bis sich die Symptome bessern, und drei volle Monate, bis eine mögliche Verringerung der Schilddrüsen-Antikörper zu beobachten ist.

Bitte beachten Sie, dass diese Version von Selen Methionin enthält, eine schwefelhaltige Aminosäure. Einige Personen können auf Schwefel empfindlich reagieren. Selen-Methionin ist jedoch die Form von Selen, die bei Hashimoto untersucht wurde. Außerdem sind Schwefel und Selen eng miteinander verwandt und werden vom Körper auf dieselbe Weise verarbeitet. Daher können Personen mit einer Schwefelempfindlichkeit auch auf andere Formen von Selen reagieren.

Wie man die richtige Absorption von Selen sicherstellt

  • Selen- und Vitamin-E-Präparate am besten immer nüchtern einnehmen.

Achtung: Bei Vitamin-E-Präparaten auf Sojabasis achten!

Optimale zu toxische Dosen von Selen

Selen hat einen engen therapeutischen Index, und Dosen von weniger als 100 mcg /Tag reichen möglicherweise nicht aus, um die Symptome und Marker des Hashimoto-Syndroms zu verbessern, während Dosen von mehr als 800 mcg/Tag wiederum toxisch sein können. Wenn Selen in therapeutischen Dosen eingenommen wird, hat es normalerweise keine Nebenwirkungen.

Achtung bei Wechselwirkungen mit:

  • Cholesterinsenkenden Statin-Medikamenten
  • Antazida
  • Chemotherapeutika
  • Kortikosteroide
  • Niacin (Vitamin B3)
  • Antibabypille
  • Bei Hautkrebs

Menschen mit einer CBS-Genmutation haben Schwierigkeiten, Selen abzubauen. (Forschungen haben ergeben, dass Selenomethionin über das CBS-Gen in seine aktive Form umgewandelt werden muss. Wenn also dieses Gen mutiert ist, kann der Körper Selenomethionin nicht richtig abbauen). Daher können Menschen mit einer CBS-Genmutation im Vergleich zu Menschen ohne diese Mutation einen zu hohen Selenspiegel aufweisen, selbst wenn sie die gleiche zusätzliche Dosis einnehmen.

Wenn Sie wissen, dass Sie eine CBS-Genmutation haben, müssen Sie Ihren Selenspiegel regelmäßig überwachen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie diese Mutation haben, sollten Sie sich mit einem Gentest wie dem von 23andMe auf diese Mutation testen lassen. Sie sollten sich auch das Schwefeltoxizitätsprotokoll im Abschnitt Erweiterte Protokolle des Hashimoto-Protokolls ansehen. Ich hörte von einem Leser, der die CBS-Mutation hatte, und diese Person endete mit Selen-Toxizität aus genau diesem Grund.

Selenpräparate werden auch mit einem Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) in Verbindung gebracht, so dass Menschen mit hohem Hautkrebsrisiko diese Präparate nicht einnehmen sollten.

Darüber hinaus zeigt eine Studie des National Cancer Institute, dass Männer, die bereits hohe Selenkonzentrationen in ihrem Körper haben, ein fast doppelt so hohes Risiko für aggressiven Prostatakrebs haben, wenn sie Selenpräparate einnehmen.

Außerdem kann die Einnahme von Selen bei Diabetikern zu Nebenwirkungen führen. Eine Studie ergab, dass Menschen, die täglich 200 Mikrogramm Selen zu sich nahmen, ein um 50 Prozent höheres Risiko hatten, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Bislang ist nicht bekannt, ob das Selen die Krankheit tatsächlich verursacht hat (oder ob es sich um einen Faktor handelt, der zusammen mit der Selenergänzung auftrat).

Es ist auch wichtig zu wissen, dass pflanzliche Präparate, wie sie zur Unterstützung der Stillzeit eingenommen werden, Selenquellen sein können. Dazu gehören Klettenwurzel, Alfalfa, Bockshornklee, Fenchelsamen, Katzenminze, Kamille, Knoblauch, Cayennepfeffer, Brennnessel, Haferstroh, Schafgarbe, Pfefferminze, Sarsaparilla, Zitronengras, Ginseng, Weißdornbeeren, Hagebutten und Himbeerblätter. Es kann also sein, dass Sie die Dosierung Ihrer Nahrungsergänzung anpassen müssen, um zu vermeiden, dass Sie zu viel Selen zu sich nehmen.

Wie bereits erwähnt, können auch selenreiche Nahrungsmittel zu einem Selenüberschuss beitragen, vor allem, wenn Sie neben einem Selenpräparat auch Paranüsse zu sich nehmen. Wenn Sie Paranüsse aus selenreichen Böden (wie z. B. Neuseeland) verzehren, könnten Sie zusätzlich zu Ihrer Selenergänzungsdosis von 200-400 mcg bis zu 550 mcg Selen zu sich nehmen.

Daher ist es immer zu empfehlen, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um die für Sie geeignete Dosierung zu ermitteln.

Außerdem sind die meisten Produktempfehlungen, auch die für Selen-Methionin für Erwachsene gedacht. Bitte konsultieren Sie Ihren Kinderarzt, bevor Sie Kindern Nahrungsergänzungsmittel verabreichen. Die tolerierbare Obergrenze für Kinder im Alter von 9-13 Jahren liegt bei 280 mcg.

Was tun, wenn Sie einen niedrigen Jodspiegel haben?

Die meisten Menschen mit Hashimoto-Syndrom leiden häufig nicht an einem Jodmangel. Außerdem kann zu viel Jod schlecht sein, wie wir gesehen haben, vor allem, wenn Sie die zugrunde liegenden Probleme, die Ihr Hashimoto-Syndrom auslösen, nicht angegangen sind.

Abgesehen davon hat man von Klienten gehört, dass sie sich durch die Zugabe von Selen bei niedrigem Jodspiegel schlechter fühlten. In einem nächsten Artikel gehen wir demnächst auch nochmal intensiver auf das Thema Jod ein.

Wenn Sie eine unerwünschte Reaktion auf Selen haben (auch dies ist sehr selten), kann es sein, dass Sie einen Jodmangel haben. Ganzheitliche Ärzte empfehlen in der Regel keine Jodpräparate, bevor nicht andere Ursachen beseitigt sind, aber Sie können sicherlich mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob ein niedrig dosiertes Jodpräparat das Richtige für Sie sein könnte. Bis zu 250 mcg pro Tag wurden von Menschen mit Hashimoto in der Regel gut vertragen.

Ich hoffe, diese Infos helfen Ihnen auf Ihrem Weg für ein besseres Lebensgefühl! Ich freue mich auf Reaktionen zu diesem Beitrag. Lassen Sie mich wissen, wie die Einnahme von Selen und Vitamin E bei Ihnen wirkt.

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Hinweis: Bitte lassen Sie Ihren Versorgungsstatus regelmäßig bei Ihrem Arzt ermitteln, um Ihre Supplementierung an Ihre individuellen Ergebnisse anzupassen!

Disclaimer:

Wir distanzieren uns in jeglicher Art von Heilversprechen durch vorgestellte Supplemente oder Vorgehensweise. Die in diesen Beiträgen dargestellten Beispiele spiegeln ausschließlich unsere eigene Erfahrung wider. Ob ein Supplement oder eine Vorgehensweise sinnvoll für Ihre Genesung ist, müssen Sie individuell mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen

Canva © ratmaner von Getty Images

www.forum-schilddruese.de/service/schilddruese-news/schilddruese-news-2017/news-2017-09

www.thyroidpharmacist.com/articles/selenium-deficiency-and-hashimotos/

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/autoimmunerkrankungen/morbus-basedow-ursachen-symptome-therapie-733779.html

www.schilddruesen-unterfunktion.de/buch-ratgeber/diagnose/antikoerper-hashimoto/

www.hashimoto-thyreoiditis.de/therapie/spurenelemente-und-vitamine

www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/mineralstoffe-spurenelemente/weitere-mineralstoffe-spurenelemente/selen

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