Stressempfindlich? Haarausfall? Infektanfällig? Schlechte Haut? Müde? Schwermütig? Leistungsschwach? Unerfüllter Kinderwunsch? Vielleicht haben Sie einen Zinkmangel?
Zink ist ein essenzielles Spurenelement, welches bei Mangel viele Gesundheitsprobleme verstärken oder sogar auslösen kann.

Ursachen des Zinkmangels

Zinkmangelzustände beim Menschen sind häufig mit einer gestörten Immunfunktion vorzufinden. Ungefähr 5 – 8 % der deutschen Bevölkerung leiden an einer von etwa 80 bis 100 verschiedenen Autoimmunerkrankungen, mit steigender Tendenz. Oft findet sich hier die Ursache auch wieder im Darm.

Zum Beispiel:

Eine der größten Ursachen finden sich im undichten Darm (Leaky Gut Syndrom). Dies hat eine Aufnahmestörung von Zink zur Folge, und häufig wird Zink dann auch wieder aus dem Darm ausgeschieden, sodass ein Zinkmangel entsteht. Dies geschieht oft auch bei einer Darmentzündung. Betroffen sind zumeist der Crohn-Darm, Enddarm und Zwölffingerdarm. Durch ständige Darmentzündungen müssen immer wiederkehrende Reparaturmaßnahmen, die viel Zink verbrauchen, vorgenommen werden. Gleiches ist der Fall, wenn die Gewebe an der Schilddrüse zerstört werden. Ähnliche Situationen treten auch bei Hauterkrankungen oder bei Gelenkserkrankungen auf, bei denen ebenso viel Material zerstört und wieder hergestellt werden muss.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie* weisen darauf hin, dass Zink-Aspartat die Proliferation und Zytokin-Produktion präaktivierter humaner T-Zellen in vitro unterbinden kann. Daher kann die Supplementierung von Zink-Aspartat vorteilhafte Effekte bei T-Zell-vermittelten Autoimmunerkrankungen haben.

Die gute Nachricht: Je nach Ursache des Zinkmangels führt eine kontrollierte Zinksupplementierung zu einer Normalisierung des Serumzinks, der Zinkhomöostase des Körpers und zu einer Verbesserung der Immunfunktion und den damit einhergehenden Symptomen.

* (Guttek K, Wagenbrett L, Reinhold A et al.: Zinc aspartate suppresses proliferation and Th1/Th2/Th17 cytokine production of pre-activated human t cells in vitro. J Trace Elem Med Biol. 2018 Sep;49:86-90.

Zink ist an zahlreichen Aspekten des Zellstoffwechsels beteiligt. Zink spielt eine Rolle bei der Immunfunktion, Wundheilung, Proteinsynthese, DNA-Zusammensetzung und Zellteilung sowie bei Geschmacks- und Geruchssinn, sowie Auffassungsgabe und Erinnerung. Zink unterstützt das normale Wachstum und die normale Entwicklung während der Schwangerschaft und der gesamten Wachstumsphase. Unser Körper hat kein spezielles Zinkspeichersystem und daher müssen wir Zink über die Nahrung zu uns nehmen.

Unter anderem ist es mitverantwortlich für:

  • Ein starkes Immunsystem
  • Eine gute Wundheilung
  • Gesunde Haut
  • Volles Haar
  • Kräftige Fingernägel
  • Die Regulation des Blutzuckers

Ein Mangel an Zink beeinträchtigt unsere Immunabwehr schwerwiegend, ganz besonders die sogenannten T-Helferzellen, und erhöht das Risiko opportunistischer Infektionen. Als opportunistische Infektionen bezeichnet man durch fakultativ pathogene (opportunistische) Erreger verursachte Infektionen. Die Erreger machen sich verschiedene Umstände zu Nutze, die beim Erkrankten eine Immundefizienz verursachen, z.B. primäre Immundefekte, onkologische Erkrankungen oder Infektionen.

Zink kann die die Selbstheilungskraft des Organismus stark erhöhen, so dass Genesungs- und Heilprozesse beschleunigt werden. Daher wird Zink oft begleitend bei vielen Infektionen eingesetzt, zum Beispiel bei grippalen Infekten, aber auch bei Magen-Darm-Infekten. Denn Zink wirkt antiviral und steigert spürbar die Immunfunktionen.

Zinkmangel kann jeden treffen?

Risikogruppen:

  • Vegetarier
  • Veganer
  • Schwangere
  • Stillende
  • Extremsportler
  • Senioren

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Zink?

Der Tagesbedarf an Zink wird offiziell (DGE) folgendermaßen angegeben:

Personengruppen Tagesbedarf
Säuglinge (0 – 1 Jahr): 1,5 – 2,5 mg
Kinder (1 – 10 Jahre): 3 – 6 mg
Männliche Jugendliche (10 – 19 Jahre): 9 – 14 mg
Männer: 11 – 16 mg
Frauen: 7 – 10 mg
Schwangere im 1. Trimester: 7 – 11 mg
Schwangere im 2. Trimester: 9 – 13 mg
Stillende: 11 – 14 mg

Säuglinge sind über die Muttermilch meist gut mit Zink versorgt. Daher sollte auch die Mutter gut mit Zink und allen anderen Vitalstoffen ausgestattet sein.

Welche Symptome deuten auf einen Zinkmangel hin? Wie und wo macht sich ein Zinkmangel als erstes bemerkbar?

Haut, Schleimhäute und unser Immunsystem gehören zu den Zellsystemen mit hoher Zellteilungsrate. Bei einem Zinkmangel ist die Zellteilung in ihrer Geschwindigkeit abgebremst.

Symptome:

  • Geschmacksstörungen, Aphten, (Mundschleimhaut)
  • verzögerte Heilprozesse und Wundheilungsstörungen (äusserlich Haut/innerlich Schleimhäute)
  • Durchfall (Darmschleimhaut)
  • Dermatitis und Akne (Haut)
  • erhöhte Infektanfälligkeit (Immunsystem)
  • verzögerte Genesung
  • Haarausfall
  • Brüchige Nägel
  • Depressive Verstimmung
  • Kognitive Störungen (Sehen, Riechen und Hören)

Auch für die geistige und neurologische Fitness bis ins hohe Alter ist Zink ein wichtiges Thema. So weiß man, dass Patienten, die an

leiden, häufig auch viel zu niedrige Zinkwerte aufweisen.

Eine Supplementierung mit Zink wird angeraten bei

  • Wachstumsstörungen bei Kindern
  • sowie Unfruchtbarkeit.

Ohne Zink kein Detox – Geschwächte Entgiftungsfähigkeit

Unser Körper benötigt Zink zum Entgiften und zum Entschlacken. Zink ist ein wichtiger Baustoff von Enzymen, die der Körper zur Entgiftung einsetzt:

  • Abwehr freier Radikale (oxydativer Stress)
  • Alkoholentgiftung
  • Schwermetallentgiftung

Zinkhaltige Nahrungsmittel – Wo steckt Zink drin?

Unser Körper kann nur kleine Mengen speichern und nicht selbst produzieren. Daher ist Zink in der Nahrung die wichtigste Aufnahmequelle. Da Zink in der Nahrung unsere wichtigste Aufnahmequelle für das Spurenelement ist, ist es hilfreich zu wissen, wie viel Zink in Lebensmitteln steckt:

  • Rindfleisch, Schweinefleisch, Lamm- und Ziegenfleisch (rotes Fleisch)
  • Innereien
  • Austern
  • Garnelen
  • Vollkornprodukte
  • Milchprodukte und Eier

Vorteil: Das enthaltene Eiweiß ist reich an Aminosäuren, die die Zinkaufnahme fördern.

Wie wird ein Zinkmangel diagnostiziert?

Mit einer Blutuntersuchung (Vollblutanalyse) beim Arzt wird der Zinkgehalt im Blut überprüft. Besonders typisch ist auch ein erhöhter Kortisol-Wert und eine verringerte Anzahl von Blutzellen. Der Serumzinkspiegel sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Wegen der großen Schwankungen der Serumspiegel sind aber mehrere Messungen notwendig, am besten jeweils zur gleichen Tageszeit und auch als Kontrolle bei begonnener Supplementierung.

Tipp: Kassenleistung:

Bei Schilddrüsen- oder bei Autoimmunerkrankungen übernimmt in den meisten Fällen die Krankenkasse diese Leistung.

Zink-Supplementierung: Das ist wichtig!

Eine Zinksupplementierung sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Damit die Einnahme von Zinkpräparaten richtig im Körper ankommt, hier einige Tipps:

  • Einnahme auf nüchternen Magen, am besten 30 Minuten vor dem Essen oder vor einer Mahlzeit

Warum?

Einige Nahrungsmittel und Medikamente hemmen die Zinkaufnahme:

  • Getreide (wegen der enthaltenen Phytinsäure in Hülsenfrüchten und Nüssen)
  • Kaffee, schwarzer oder grüner Tee
  • Antibiotika: Der Einnahmeabstand sollte mindestens 3 Stunden betragen

Der Körper kann dabei Zink aus Lebensmitteln tierischen Ursprungs wesentlich besser aufnehmen als aus pflanzlicher Kost. Das liegt daran, dass verschiedene Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel die Verfügbarkeit von Zink beeinflussen.

Aufnahmeformen von Zink:

Einige Anbieter bieten diese Aufnahmeformen auch in kombinierter Form als Komplex an.

Bitte beachten: Bei einer Überdosierung kann sich die Eisenaufnahme verringern. Durch den dadurch verursachten Kupfermangel kann es wiederum zu Störungen im Immunsystem kommen.

Fazit

Die aktuelle Studienlage mit neuen Erkenntnissen bei vielen Autoimmunerkrankungen lässt durch Zinksubstitution auf Besserung der Symptome hoffen. Mangelzustände können sich schnell behandeln lassen. Zum Beispiel bei Haarausfall gibt es nach 3 Monaten schon gute Resultate.

Disclaimer:

Wir distanzieren uns in jeglicher Art von Heilversprechen durch vorgestellte Supplemente oder Vorgehensweise. Die in diesen Beiträgen dargestellten Beispiele spiegeln ausschließlich unsere eigene Erfahrung wider. Ob ein Supplement oder eine Vorgehensweise sinnvoll für Ihre Genesung ist, müssen Sie individuell mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen

Canva © bit245

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/weitere-erkrankungen/mangelerscheinungen/zinkmangel

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/hilfe-bei-autoimmunerkrankungen/

https://www.aerzteblatt.de/archiv/5427/Leber-und-Darmerkrankungen-An-Zinkmangel-wird-selten-gedacht

www.autoimmunhilfe.de/ratgeber/zink-bei-autoimmunerkrankungen/

Carlo Selmi, Koichi TsuneyamaNutrition, geoepidemiology, and autoimmunity

www.zink-portal.de/autoimmunerkrankung/

https://saint-charles.eu/blogs/news/zink

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