Vitamin C oder Ascorbinsäure (AsA) ist eine natürlich vorkommende organische Verbindung mit antioxidativen Eigenschaften, die sowohl in Tieren als auch in Pflanzen vorkommt. Sie fungiert als Redox-Puffer, der reaktive Sauerstoffspezies reduzieren und damit neutralisieren kann. Es ist ein Co-Faktor für Enzyme, die an der Regulierung der Photosynthese, der Hormonbiosynthese und der Regeneration anderer Antioxidantien beteiligt sind. Außerdem reguliert es die Zellteilung und das Zellwachstum, ist an der Signalübertragung beteiligt und spielt eine Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen wie der Stimulation des Immunsystems, der Synthese von Kollagen, Hormonen, Neurotransmittern und der Eisenabsorption. Weiterhin ist es an der Entgiftung des Körpers von Schwermetallen beteiligt. Ein schwerer Vitamin-C-Mangel verursacht Skorbut, während eine geringe Vitamin-C-Zufuhr Symptome wie erhöhte Infektionsanfälligkeit, Zahnlockerung, Mund- und Augentrockenheit, Haarausfall, trockene, juckende Haut, Müdigkeit und Schlaflosigkeit hervorruft.
Vitamin C hat demnach auf nahezu alle Organsysteme und Strukturen des menschlichen Organismus Einfluss, z.B. Leber, Galle, Verdauungstrakt, Milz, Immunsystem, Blut, Herz- und Kreislaufsystem, Nieren, Haut, Augen, Zentralnervensystem, Skelett und das psychische Wohlbefinden. Im Gegensatz dazu kann Vitamin C auch als Prooxidationsmittel wirken, insbesondere in Gegenwart von Übergangsmetallen wie Eisen und Kupfer, und verschiedene gefährliche Radikalreaktionen auslösen. Vitamin C kann sowohl als starkes, effizientes und preisgünstiges Antioxidans wirken als auch gleichzeitig als Radikalförderer fungieren. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Doppelrolle von Vitamin C zu beleuchten. Da wir uns kein Depot speichern können bzw. es, im Gegensatz zu den meisten Tieren, nicht selbst im Körper herstellen können, ist Vitamin C für den Menschen essentiell, d.h. wir müssen es regelmäßig zuführen.
Autoimmunerkrankungen gehen oft mit Begleiterkrankungen und genetischen Polymorphismen einher, die einen höheren Nährstoffbedarf bedingen. Beispiele hierfür wären der COMT-Polymorphismus, bei dem z.B. vermehrt Vitamin C und B-Vitamine verbraucht werden oder auch die Histaminintoleranz.
Überall wo man hinschaut, bekommt man Vitamin C in Hülle und Fülle angeboten. Egal ob im Supermarkt, in der Drogerie oder in der Apotheke, das Wundervitamin welches bei Erkältungen sehr hilfreich sein soll und mit unter das bekannteste Vitamin überhaupt ist, ist überall präsent.
Doch welches Vitamin C – Produkt eignet sich nun? Welches ist wirklich gut und hält sein Versprechen und welches ist ein klassischer Blender?
Die Qualitätsunterschiede sind recht groß, denn Vitamin C ist nicht gleich Vitamin C. Man muss schon genauer hinsehen und seine Produkte wirklich mit Bedacht auswählen, ansonsten tut man sich, seinem Körper und vor allem seiner Gesundheit keinen besonders großen Gefallen.
Die Acerola-Kirsche wird auch natürliches Vitamin C genannt. Sie zählt zu den drei besten Vitamin-C-Quellen der Welt und hat ein außerordentlich hohes antioxidatives Potential. Frisch ist die Acerola-Kirsche nur in ihrer Heimat erhältlich, doch die wertvollen Inhaltsstoffe sind auch in Extrakten wie Acerola-Pulver sowie im Acerola-Fruchtsaft enthalten.
Wofür wird Vitamin C im Körper benötigt?
- Zur Bildung von Carnitin und auch der Gallensäuren aus dem Cholesterin
- Abwehrstärkung
- Zur schnellen Wundheilung von Wunden und Knochenbrüchen
- Regulation des Fettstoffwechsels
- Bei der Produktion von Botenstoffen
- Es verbessert die Absorption von Eisen
- Es reguliert und stärkt das Immunsystem
- Es ist unentbehrlich bei der Bildung von Hormonen und Neurotransmittern
- Es ist ein starker Radikalfänger (Antioxidans)
- Anregung des Entgiftungssystems
- Es ist beteiligt an der Kollagenproduktion und somit sehr wichtig für Knochen, Knorpel und Bindegewebe
- Es schützt zusammen mit dem Vitamin E die Zellen des Körpers vor Schäden
Wie viel Vitamin C braucht der Mensch täglich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für den gesunden Erwachsenen täglich eine Zufuhr von 100 mg Vitamin C. Ein 70 kg schweres Säugetier kann unter normalen Bedingungen 2-4 Gramm Vitamin V täglich selbst synthetisieren, in Stresssituationen etwa 15 Gramm. Diese offiziellen Empfehlungen gelten nur für gesunde Menschen und sind im Krankheitsfall sicherlich deutlich höher anzusetzen. Ganzheitliche Experten empfehlen Autoimmunbetroffenen ein gepuffertes Vitamin C mit einer Dosierung von ca. 1000-1500 mg pro Tag.
Symptome eines Vitamin C – Mangels
Ein Vitamin C – Mangel (Skorbut) kann vielfältige Symptome beim Menschen auslösen und andere Vitamin- und Aufnahmemangel herbeiführen. Als klassische Hauptsymptome werden Folgende beobachtet:
- Wenn Vitamin C im Körper fehlt, kann kaum Kollagen gebildet werden. Aufgrund dessen kann das Bindegewebe nicht richtig aufgebaut werden. Deshalb haben Menschen mit Vitamin C – Mangel häufig Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen und lockere Zähne
- Müdigkeit, Schwäche und mangelnde Energie
- Schlechte Wundheilung, blaue Flecken und Blutergüsse
- Gelenkschmerzen, steife Muskeln
- Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen
- blasse oder grau-gelbe Hautfarbe
- Infektanfälligkeit
- vergrößerte Leber
- Psychische Veränderungen wie Schwermütigkeit, Gleichgültigkeit und allgemeine Unpässlichkeit
Wann ist der Vitamin C Bedarf erhöht?
Er ist beispielsweise erhöht bei:
- Infektionskrankheiten
- Entzündlichen Erkrankungen
- Verletzungen
- Allergien
- Arteriosklerose
- Rauchern
- Leistungssportlern
- Belastungen der Leber
- Ständigen Stress-Situationen
- Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Cortison
Die Ascorbinsäure
Beim Vitamin C gibt es massive Qualitätsunterschiede. Nicht nur im Bezug auf die im Produkt enthaltende Menge an Vitaminen, sondern auch im Bezug auf die Art und Weise, wie das Produkt hergestellt wurde.
In den 30er Jahren gelang es Forschern, das kostbare Vitamin C aus der Paprika zu extrahieren. Das war ein Durchbruch, aber die Forscher wollten natürlich mehr und haben sich darauf gestürzt, eine Möglichkeit zu finden, das Vitamin C in rauen Mengen zu produzieren.
Auf diese Weise wurde die Ascorbinsäure entwickelt und ist leider auch noch bis heute in aller Munde. Im doppelten Sinne.
Mitte der 30er Jahre hat der Nobelpreisträger Tadeus Reichstein und sein Kollege Andreas Grüssner es geschafft, mit Hilfe der Reichstein-Synthese ein künstlich synthetisiertes Vitamin C herzustellen. Dies war ein Versuch, die damals sehr häufig vertretene Vitamin C – Mangelerscheinung Skorbut, in den Griff zu bekommen. Heutzutage gibt es das Vitamin C in Hülle und Fülle. Die Varianten an Präparaten ist für Laien mittlerweile absolut nicht mehr transparent und täglich werden es mehr.
Vitamin C ist nicht gleich Vitamin C, weshalb der Verbraucher heute definitiv genauer hinschauen sollte, wenn er seinem Körper was Gutes tun möchte, anstatt ihm zu schaden.
Grob über den Daumen gepeilt könnte man die aktuell auf dem Markt erhältlichen Vitamin C – Präparate in folgende Kategorien unterteilen:
- künstliche bzw. absolut synthetische Einzelpräparate
- künstliche Multi-Präparate, die Vitamin C in Kombinationen enthalten
- natürliche Präparate, welche das extrahierte Vitamin C als Wirkstoff enthalten
- natürliche Präparate, welche das extrahierte Vitamin C als Wirkstoff UND auch noch die sogenannte Vorstufen und Begleitstoffe (Bioflavonoide) enthalten
- Kombinationen aus den künstlichen und natürlichen Wirkstoffen
Bereits bei dieser Aufteilung wird man als Verbraucher stutzig und nachdenklich. Welches Präparat ist am besten ? Was sind die Vor- und Nachteile der künstlichen Produkte ? Es ist nicht ganz so einfach abzuwägen und die Unterschiede sind groß.
Natürliches Vitamin C oder doch eher Künstliches?
Vitamin C als solches findet man in der freien Natur nirgends allein und isoliert vor. Vitamin C in natürlicher Form kommt immer mit den passenden Vor- und Zwischenstufen (Bioflavonoiden) daher. Das Ganze ist meist noch mit diversen Spurenelementen, weiteren Mineralstoffen und Mikronährstoffen kombiniert. All dies in Kombination gewährleistet eine optimale Aufnahme im Körper und ein passendes Zusammenspiel der Nährstoffe.
Bei der künstlichen Herstellung ist es eher so, dass die Kombination aus dem Stoff A und Stoff B den Stoff C ergeben. Dazu bedarf es natürlich gewisser technischer Voraussetzungen, aber im Grunde läuft es nicht anders ab.
Ein isolierter Stoff hat aber immer den Nachteil, dass die sogenannte „Bioverfügbarkeit“, also die Möglichkeit diesen Stoff auch aufnehmen zu können und diesen auch verwerten zu können, bei den künstlich synthetisierten Varianten des Vitamin C doch recht bescheiden ausfällt und vom menschlichen Körper sehr schlecht aufgenommen werden kann.
Und dies ist der gravierende Unterschied: Nahrungsmittel und Vitamine müssen dem Körper verfügbar sein. Je einfacher, umso besser, denn je nach Gesundheitsstatus, Alter oder körperlicher Verfassung ist nicht jeder Mensch in der Lage, Vitamine aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln problemlos zu verwerten und in die aktiven Formen umzuwandeln. Deswegen sollten die Nahrungsergänzungen so weit wie möglich in aktiver und hochwertiger Form vorliegen.
Zudem ist der Nachteil der künstlichen Vitamin C – Varianten der, dass diese zudem auch noch verschiedenste Farbstoffe, Aromastoffe sowie Konservierungsmittel etc. enthalten. Dies schreckt viele Verbraucher zu Recht ab und dient nicht gerade der Bioverfügbarkeit der Vitamine.
Wann Vitamin C als Infusion?
Die Menge an Vitamin C, die dem Organismus über den Magen-Darm-Trakt zugeführt werden kann, ist begrenzt. In bestimmten Lebenssituationen kann der
Vitamin C Bedarf höher sein, als oral zugeführt werden kann. Aus therapeutischen Gründen empfiehlt sich dann eine Vitamin- C- Infusion. Ebenso dann, wenn die Darmschleimhäute nicht optimal funktionieren und die Aufnahme nur noch eingeschränkt möglich ist. Nach einer Infusion mit hoch dosiertem Vitamin C ist der Vitamin-C-Spiegel im Blut vorübergehend so hoch, dass auch Gewebe im Körper mit besonderem Bedarf ausreichend versorgt werden kann.
Bioverfügbarkeit – wie gut kann der Körper das Vitamin C aufnehmen?
Die Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit natürlicher Vitamin C – Quellen ist bis dato unerreichbar. Wobei der Vitamin C – Gehalt in den meisten Früchten und Nahrungsmitteln meist deutlich geringer ausfällt als in den künstlichen Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Ascorbinsäure an sich ist im Grunde sehr schnell verfügbar, allerdings wird sie auch genauso schnell wieder ungenutzt ausgeschieden, wenn man eine höhere Dosis auf einmal einnimmt. Deshalb sollten höhere Dosen an Vitamin C am besten über den Tag verteilt werden.
Allerdings gibt es auch bei den künstlichen Vitamin C – Varianten die Möglichkeit, die Bioverfügbarkeit zu erhöhen. Recht wirksam funktioniert dies mit Ascorbinsäureverbindungen. Dafür kombiniert man die Ascorbinsäure beispielsweise mit Magnesium, Calcium oder Natrium.
Solche Verbindungen sind dann säuregepuffert, basisch und haben gleich mehrere Vorteile. Auf der einen Seite profitiert man von einer höheren Verweildauer im Körper, was zu einer besseren Aufnahme der Vitamine führt. Auf der anderen Seite minimiert man mit solchen Verbindungen die Reizung der Zähne, Schleimhäute und des Magens.
Eine weitere Möglichkeit die Verfügbarkeit des Vitamins zu steigern, ist die retardierte Variante. Hierbei wird das Vitamin C langsam und in kleinen Mengen über den Tag verteilt abgegeben und garantiert somit eine bessere Aufnahme.
Dieses System hat sich in den letzten Jahren recht gut durchgesetzt und ist unter verschiedenen Bezeichnungen, wie Langzeitperlen, Time-Release und Retard, anzutreffen.
Fazit
Es lohnt sich also mit den verschiedenen Vitamin C – Varianten auseinanderzusetzen, wenn man sein Geld nicht zum Fenster hinaus werfen und seinem Körper was Gutes tun möchte.
Es ist wichtig, immer zuerst auf die Inhaltsstoffe aller Präparate zu schauen, zu vergleichen und sich vorab zu informieren.
Pauschal kann man beim Vitamin C aber sagen, dass die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel den künstlichen Varianten um Längen voraus sind und sich der häufig höhere Preis definitiv bezahlt macht.
Disclaimer:
Wir distanzieren uns in jeglicher Art von Heilversprechen durch vorgestellte Supplemente oder Vorgehensweise. Die in diesen Beiträgen dargestellten Beispiele spiegeln ausschließlich unsere eigene Erfahrung wider. Ob ein Supplement oder eine Vorgehensweise sinnvoll für Ihre Genesung ist, müssen Sie individuell mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker besprechen
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