Was, wenn der eigene Körper plötzlich zum Feind wird! Verantwortlich könnten Autoimmunkrankheiten sein. In unserem heutigen Blog berichten wir Ihnen, wo genau die Ursachen liegen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt!  Weltweit sind ca. 5 – 8 % aller Menschen von verschiedenen Autoimmunerkrankungen betroffen. Damit bilden sie nach den Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen die dritthäufigste Gruppe. Wie kann das sein, wo liegen die Ursachen und wo vielleicht die Heilung? Falls Sie selbst Erfahrungen haben oder uns Ihre Meinung mitteilen möchten, freuen wir uns über Ihr Feedback auf unserem Blog, Facebook oder Instagram.

Unser Autoimmunsystem bewahrt uns vor allen Krankheiten. Seine Funktion ist absolut entscheidend für unser Wohlbefinden. Ohne dieses wären wir nicht in der Lage, einfache Krankheiten wie Erkältungen, Infektionen durch einen Papierschnitt oder ernstere Krankheiten wie die Grippe abzuwehren. Die Genesung und Bekämpfung von Keimen und Viren wäre sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Eine Autoimmunerkrankung liegt vor, wenn sich unser Immunsystem gegen uns wendet. Krankheiten wie Multiple Sklerose (MS), Schuppenflechte, Asthma, Lupus, das Ehlers-Danlos-Syndrom, Autoimmunhepatitis und viele mehr. Autoimmunkrankheiten unterscheiden sich ein wenig von Autoimmunreaktionen wie Allergien, obwohl Studien gezeigt haben, dass eine Autoimmunreaktion tatsächlich eine Autoimmunkrankheit auslösen kann.

Unser Immunsystem ist eine manchmal überempfindliche Einheit von Soldaten, die unseren Körper um jeden Preis verteidigen. Bei einer Autoimmunerkrankung beginnt das Immunsystem, Antikörper und T-Zellen zu produzieren, die sich fälschlicherweise gegen die eigenen Gewebe und Zellen im Körper richten. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die weit verbreitet sind – oft ist es ein Glücksfall, die richtige Diagnose zu stellen.

Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten ist schwierig, vor allem, weil die Ursachen von Autoimmunkrankheiten häufig ungeklärt bleiben. Sie sind sehr schwer zu diagnostizieren, und es dauert oft sehr lange, bis man die richtige Behandlung erhält. Die meisten Kliniken, die sich auf diese Art von Krankheiten spezialisiert haben, bieten bahnbrechende Autoimmunbehandlungen an, die in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen werden.

Leider kann der Verlauf dieser Krankheiten sehr lästig sein und zur Beeinträchtigung einfacher täglicher Aktivitäten führen.

Wann die Reaktion unseres Immunsystems gerechtfertigt ist

Die Wachsamkeit des Abwehrsystems erwacht, wenn Gewebe geschädigt wird oder seine Eigenschaften verändert. Aus diesem Grund treten einige Autoimmunkrankheiten mit zunehmendem Alter auf – der Prozess kann z. B. als Folge des Alterungsprozesses beginnen. Unser Immunsystem erkennt sofort die Gefahr und beginnt mit der Arbeit, indem es komplexe Reparaturmechanismen in Gang setzt.

Die Reaktion verursacht eine geringe Entzündung und produziert Antikörper, die gegen verändertes Gewebe gerichtet sind. Das ist nicht ungewöhnlich. Im Blut eines jeden gesunden Menschen gibt es Autoantikörper, die jedoch gegenüber einem bestimmten Antigen tolerant sind. Dies wird als Immuntoleranz bezeichnet.

Ein Beispiel für Immuntoleranz ist die Selbsttoleranz (natürliche Toleranz), bei der das Immunsystem eines bestimmten Organismus nicht auf seine eigenen Proteine (im weiteren Sinne: Autoantigene) reagiert. Wenn die Mechanismen der Selbsttoleranz versagen, kommt es zu einer Autoimmunerkrankung.

Bei der Behandlung verwendete Medikamente

Wenn wir über die Heilung von Autoimmunkrankheiten sprechen, bleibt die Schulmedizin leider oft nur bei der “Behandlung” hängen – und nicht bei einer tatsächlichen Heilung. Nach Aussage der Schulmediziner können die meisten Autoimmunkrankheiten nicht geheilt werden – aber sie können mit Medikamenten behandelt werden, um die Symptome zu lindern und die Schmerzen und die Entzündungsreaktionen zu reduzieren. Häufig kommt es hier jedoch zu Nebenwirkungen.

Da das Problem bei diesen Krankheiten das Immunsystem selbst ist, ist die Eindämmung der Immunreaktionen aus Sicht der Schulmedizin die beste Option zur Kontrolle der Symptome. Leider kann eine zu starke Beeinflussung des Immunsystems dazu führen, dass unser Körper für unerwünschte Krankheiten von außen offen bleibt.

Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten ist ein heikler Tanz. Einige der Medikamente, die zur Bekämpfung dieses Kampfes eingesetzt werden, sind:

Entzündungshemmer – diese Medikamente haben eine lange Geschichte, die Hunderte von Jahrhunderten zurückreicht. Vor langer Zeit wurden Pflanzen wie Myrte, Weiden- und Pappelrinde zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt. Heute gibt es viele verschiedene nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente, darunter viele frei verkäufliche Marken wie Motrin, Ibuprofen oder Advil.

Immunsuppressiva – Diese Medikamente wirken direkt auf das Immunsystem ein und bewirken, dass es weniger stark reagiert. Menschen mit rheumatoider Arthritis oder Lupus werden in der Regel mit Immunsuppressiva behandelt. Patienten, die diese Medikamente einnehmen, werden immunsupprimiert und müssen besonders darauf achten, Situationen zu vermeiden, in denen sie sich eine Erkältung oder einen Virus einfangen könnten.

Steroide – Steroide werden häufig für einen begrenzten Zeitraum verabreicht und dienen dazu, Entzündungen zu reduzieren und die Aktivität des Immunsystems zu verringern. Es gibt sie in vielen Formen – Tabletten, Sirup, Inhalatoren (zur Behandlung von Asthma), Cremes und Lotionen (wie Hydrocortison) für Autoimmunreaktionen der Haut.

Ernährung – Viele Menschen verfolgen bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen einen ganzheitlichen Ansatz und betrachten die Ernährung als einen wichtigen Teil davon. Es gibt Lebensmittel, die im Körper Entzündungen auslösen, und solche, die sie nachweislich eindämmen.

Ganzheitlicher Ansatz und symptomatische Behandlung

Da Mechanismen der Entstehung von Autoimmunerkrankungen immer noch nicht vollständig verstanden werden, beschränkt sich die Schulmedizin oft nur auf eine symptomatische Behandlung und eine Unterstützung des Patienten und seiner Familie. Die Behandlung wird sehr individuell durchgeführt, wobei Remissions- und Rezidivphasen sowie die Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente (z. B. Schilddrüsenhormone bei Hashimoto Thyreoiditis) überwacht werden. Das häufigste Ziel der Therapie ist es, mit minimalen, wirksamen Medikamentendosen eine möglichst lange Remissionszeit zu erreichen.

Inzwischen gibt es viele gute alternative und funktionelle Ansätze, die die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern können. Dabei bedarf es einer umfangreichen Diagnostik, bei der unterschiedliche Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen. Zunächst sollte ein ausführliches Anamnesegespräch mit einer ausführlichen Symptombeschreibung sowie eine eingehende körperliche Untersuchung des Patienten durchgeführt werden. Außerdem ist eine umfangreiche Laboruntersuchung mittels Vollblutanalyse unabdingbar. Sie ist wichtig zur Bestimmung von Entzündungswerten sowie Anzahl der weißen Blutkörperchen und vor allem der Bestimmung von Autoantikörpern. Selten wendet man eine feingewebliche Untersuchung (Biopsie) von befallenen Organen und Geweben an. Oft bieten sich Untersuchungsmethoden wie Ultraschall, Röntgen, Szintigrafie, Computer- und/oder Magnetresonanztomographie an. Erst ein Gesamtbild der verschiedenen Untersuchungsergebnisse zeigt, ob eine Autoimmunerkrankung vorliegt.

Der Patient weiß, wie schwierig es ist, Autoimmunkrankheiten zu heilen, und dass sie manchmal unheilbar sind. Aus diesem Grund kann es zu depressiven Zuständen kommen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, einen ganzheitlich medizinischen Ansatz zu verfolgen und den Patienten nicht nur mit Medikamenten zu versorgen, die auf die grundlegenden Symptome der Krankheit einwirken, sondern auch nach der Ursache zu suchen und das psychische Wohlbefinden des Betroffenen zu gewährleisten. In eine solche Behandlung sollte nicht nur der Arzt, sondern die ganze Familie einbezogen werden.

Zwar tragen viele Betroffene eine gewisse genetische Veranlagung zu Autoimmunerkrankungen, jedoch muss das nicht unbedingt eine Indiz dafür sein, dass die Erkrankung zwingend ausbricht. Dies hängt viel mehr von dem Lebensstil der Person und etwaigen Umweltfaktoren zusammen wie

  • eine erhöhte Darmdurchlässigkeit (Leaky Gut Syndrom),
  • falsche Ernährung,
  • ein aus dem Ruder geratenes Immunsystem, welches chronische Entzündungen verursacht,
  • eine Fehlbesiedlung der Darmflora mit ungünstigen Bakterienstämmen (Dysbiose),
  • chronischer Stress,
  • Impfungen,
  • wenig körperliche Bewegung und Entspannungstechniken,
  • Umwelt-Schadstoffe,
  • Antibiotika, o. a.

Prävention von Autoimmunkrankheiten

Obige Aussagen sollen keinesfalls den Anschein erwecken, dass die sogenannte Schulmedizin keine Daseinsberechtigung in der Therapie von Autoimmunerkrankungen hat. Vielmehr macht eine Kombination verschiedener symptomatischer Behandlungen sowie alternativen Behandlungsmethoden wie z. B. die Allopathie, klassische Homöopathie, Mikronährstofftherapie, Stressprävention und Psychotherapie Sinn.

Neben der Behandlung ist ebenso die Vorbeugung von Krankheiten wichtig. Falsche Ernährung, Alkoholmissbrauch und Rauchen schwächen die Funktion des Immunsystems erheblich. Nikotintoxine sind besonders gefährlich. Sie können das Immunsystem so stark verwirren, dass es beginnt, seine Zellen zu zerstören. Ähnliche Reaktionen können bei einem erheblichen Mangel an Vitaminen, insbesondere an A, C und E, sowie an Mineralien auftreten. Es sei auch daran erinnert, dass der Körper, wenn er ausgeruht und gut ernährt ist, leichter mit Infektionen und Selbstaggressionen fertig wird. Stressige Situationen schwächen auch die Stressresistenz. Das Abwehrsystem ist eng mit dem Nervensystem verbunden. Nervosität stört ihre Zusammenarbeit. Um dem vorzubeugen, sollten Sie sich jeden Tag etwas Zeit nehmen, um sich zu entspannen. Und am besten wäre es, wenn Sie für einen gesunden Schlaf sorgen: Sie sollten etwa 8 Stunden pro Tag in einem gut belüfteten und dunklen Raum schlafen.

Fazit

Der erste Schritt bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten sollte Sie zu Ihrem Hausarzt (z. B. funktioneller Mediziner) oder Heilpraktiker führen. Nach dem Gespräch wird der Arzt oder Therapeut die entsprechenden Tests anordnen. Wenn eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert wird, muss jeder Patient unter ständiger Aufsicht seines behandelnden Arztes stehen. Der Patient sollte sich strikt an die Empfehlungen halten, denn nur so besteht die Chance, dass die Krankheit über einen längeren Zeitraum hinweg in Remission bleibt und ihre Exazerbationen seltener auftreten. Es lohnt sich, daran zu denken, dass es immer Hoffnung auf eine wirksame Behandlung gibt, und dass die Suche nach Lösungen zufriedenstellende Ergebnisse bringen kann.

Canva © peakSTOCK

www.fayo.de/2020/04/29/podcast-autoimmunerkrankung/Your Content Goes Here

https://www.netdoktor.de/krankheiten/autoimmunerkrankung/

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-05/toleranzinduktion-sind-autoimmunerkrankungen-heilbar/

https://www.leading-medicine-guide.de/erkrankungen/blut-immunsystem/autoimmunerkrankung

www.dr-schmiedel.de/autoimmunkrankheiten/

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/diabetes/diabeteserkrankungen/diabetes-typ-2-heilbar

https://www.praxis-breitenberger.de/ratgeber/autoimmunerkrankung/erkrankung-homoeopathie/

www.spitzen-praevention.com/wissen/autoimmunerkrankungen/

0 0 votes
Artikelbewertung